Die vier Quellen des Dilettantismus

Das Versagen auf handwerklichem oder künstlerischem Gebiet kann viele Ursachen haben. Nun ja – genaugenommen sind es nur vier. Bzw. Mischformen und direkte Folgen derselben. Sie sind hier nach abnehmender Ärgerlichkeit angeordnet.

1. Ignoranz
Man übt einen Beruf nicht aus, weil man das Bedürfnis dazu verspürt, nicht weil man Neigung oder Talent mitbringt, sondern nur, weil man es bequem findet und weil der Lebensweg in diese Richtung geführt hat.
Man liebt die Musik nicht, versteht sie nicht – aber man wurde als Kind gezwungen, ein Instrument zu lernen. Also klimpert man weiter darauf herum und rächt sich nebenbei an ihm. Es gibt schließlich genug Leute, die es noch weniger beherrschen.
Man liest nicht, schaut keine Filme, geht nicht ins Theater … – aber man möchte unbedingt „was mit Medien machen“, weil es erfüllender sein mag als ein sozialer Beruf – auf jeden Fall besser bezahlt. Und zum Glück hat man ein paar gute Verbindungen …

2. Nachlässigkeit
Ursprünglich wollte man ernsthaft in dieser Sparte arbeiten und hat auch ganz solide angefangen. Aber dann merkte man: es geht auch so. Die anderen sind ja auch nicht besser. Und dann sind da noch diese Typen, die es mit noch weniger Mühe noch weiter bringen (siehe Punkt 1). Also: was soll’s?

3. Übereifer
Man will es ganz besonders gut machen und vor allem: man will dafür gelobt werden. Was allzu einleuchtend ist, kann nicht richtig sein. Motto: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht. Das ist der ideale Weg, seine Mängel besonders groß herauszustellen. 4. Das reine Unvermögen
Man hat die besten Absichten, aber niemanden, der einem sagt, dass es leider sinnlos ist. Man ist sogar begabt – aber auf einem Gebiet, das man für weniger attraktiv hält und nicht verfolgen möchte. Und solange es weit und breit niemanden gibt, der sich berufen fühlt, einen erwachsenen Menschen erziehen oder zu seinem Glück zwingen zu wollen, macht man eben weiter.

4. Das reine Unvermögen
Man hat die besten Absichten, aber niemanden, der einem sagt, dass es leider sinnlos ist. Man ist sogar begabt – aber auf einem Gebiet, das man für weniger attraktiv hält und nicht verfolgen möchte. Und solange es weit und breit niemanden gibt, der sich berufen fühlt, einen erwachsenen Menschen erziehen oder zu seinem Glück zwingen zu wollen, macht man eben weiter.

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