Angebote an den Volksmund: Der Fehlerteufel

Der Kollege beim „Spiegel“, der für die Ausmerzung von Druckfehlern zuständig ist, hat sich mal wieder ärgern müssen. (aktuelle Ausgabe)

Der Begriff Fehlerteufel ist allmählich aus unserem Sprachgebrauch verschwunden. Früher verursachte er Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Zahlenfehler (keine inhaltlichen, menschlichen oder philosophischen). Folglich begegnete ich ihm besonders oft in meiner Schulzeit. In dem Buch, mit dem wir Lesen und Schreiben lernten, trat ein niedliches Teufelchen namens Ulli als Maskottchen auf, das diesen Beruf offiziell ausübte. Streng genommen war die Bezeichnung nicht ganz korrekt, denn der Fehlerteufel meint nicht alles falsch Geschriebene, sondern den diabolischen Effekt, dass sich ein einzelner Fehler auch nach sorgfältigster Prüfung hartnäckig behauptet, man ihn aber augenblicklich entdeckt, sobald es zu spät ist (siehe Abb. oben).
Davon konnte – nichts für ungut – bei den Schreibkünsten meiner Klasse (zumal in einer so dialektbefrachteten Gegend) keine Rede sein. Da waren Fehler ja der Normalfall.

Diese wilden Blattmacher kommen glatt ohne den Fehlerteufel zurecht.  (Walt Disney 1935 / Bertelsmann Reinhard Mohn OHG 1973)

In seiner käuflichen Variante traf man den Fehlerteufel häufig auf Rätselseiten. Das eindrucksvollste Beispiel, an das ich mich erinnere, war dieses:

Aus „Das große Reader’s Digest Jugendbuch“ (Verlag Das Beste 1978)

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