Es gibt kein Bier

betr.: 8. Todestag von Paul Kuhn

Es ist gar nicht so einfach, sich eine hübschere Karriere als die des Bandleaders Paul Kuhn vorzustellen: sie dauerte sehr lang, ereignete sich in einer Zeit, da Unterhaltung zwar von vielen unterschätzt, aber doch mit Dankbarkeit und Zuneigung beantwortet wurde, hatte viel mit Musik zu tun und ließ uns den Meister bis in sein hohes Alter in verschmitzter Heiterkeit antreffen. Es amüsierte mich immer, wie sehr er mir aus der Seele sprach.
Kritische Anmerkungen musste man von ihm eigens erfragen, aber dann bekam man sie auch.
In einem Interview gestand er Dieter Thomas Heck: „Früher konnte ich die Musiknummern voneinander unterscheiden. Heute sind sie sich doch sehr ähnlich. Wenn eine läuft, denke ich immer, wann geht das Stück eigentlich los? Es klingt wie eine Einleitung. Vier Minuten lang.“ Das war 1987 (und nach meiner Einschätzung gibt es über die Popmusik ab 1983 überhaupt nichts weiter zu sagen).
In einem anderen Gespräch regte sich Kuhn über die Qualität einer TV-Sendung auf, die er regelmäßig einschaltete. „Warum sehen Sie sich das denn immer wieder an, wenn Sie es so schrecklich finden?“ Kuhn: „Ich möchte mich fertig ärgern“.

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