„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (50)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 16.9.2022

„Monk!“ rief er scharf.
Monk wusste, was er zu tun hatte. Er rannte nach hinten und kam mit einer lebensgroßen Puppe wieder, die er auf den freien Sitz des Copiloten setzte.
Die Maschine erreichte das Packeis und schob sich daran empor, die Geschwindigkeit verlangsamte sich. Dann kippte das Flugzeug ein wenig zur Seite, eine der Kufen brach und die Maschine legte sich auf den Rücken, eine Tragfläche zerknickte.
Schließlich blieb sie zwischen den Eisschollen liegen; doch der Schaden sah bedenklicher aus, als er war. Monk packte den Playboy und zerrte ihn durch die Tür ins Freie. Er kehrte um, griff Docs Ausrüstungskasten und sprang wieder hinaus.
Schnell und umsichtig riss Doc die Benzinleitung ab, das Benzin sprudelte hervor und floss in die Kabine. Doc lief zur Tür, strich ein Zündholz an und ließ es fallen. Das Benzin fing Feuer, und Doc warf sich in den Schnee, um die Flammen zu ersticken — seine pelzgefütterte Parka und die Hose aus Bärenfell hatten ebenfalls Feuer gefangen.
Er deutete auf den Ausrüstungskasten, und Monk ließ den Playboy im Stich und vergrub den Kasten hastig im Schnee. Er rannte zu Doc.
„Unser nächstes Ei“, sagte er fröhlich, „ist bereits gelegt. Jetzt kann Sunlight kommen.“

Mittlerweile brannte die Maschine wie Zunder, auch die Puppe im Cockpit verkohlte. Sie bestand aus Fleisch und künstlichen Knochen und steckte in einer Fliegerkombination. Monk und Doc hatten die Puppe vor ihrer Abreise in New York hergestellt, weil sie ahnten, dass sie Sunlight und dem Playboy eine Erklärung dafür würden liefern müssen, wieso der Pilot nicht mit ihnen ausgestiegen war.
Der Playboy hatte durch den Unfall seine guten Manieren wieder eingebüßt. Trotz seiner partiellen Blindheit war ihm das brennende Flugzeug nicht entgangen, und er hatte große Angst.
„Adonis!“ schrie er. „Beauty! Wo ist dieser idiotische Pilot? !“
„Der Pilot ist nicht mehr rausgekommen“, sagte Doc scheinbar betrübt, wobei er die Stimme des Gardisten Adonis nachahmte.
„Geschieht ihm recht“, sagte der Playboy giftig. „Ich hoffe, dass er ganz langsam und bei Bewusstsein verbrennt.“

Einen Augenblick später kamen Civan, Giantia und Titania und ein paar Männer. Sie hatten es eilig und rutschten und schlitterten über das Eis. Sie hatten Gewehre und Revolver bei sich. Civan erkannte den Playboy und steckte seine Waffe ein; die übrigen taten es ihm nach. Wortlos trotteten sie zu dem brennenden Flugzeug. Der Gestank von verbranntem Fleisch hing in der Luft.
„Der Pilot!“ sagte Civan entsetzt. „Er verbrennt!“
„Geschieht ihm ganz recht“, sagte der Playboy noch einmal. „Warum hat er nicht besser aufgepasst . . .“
Civan besah sich den Schaden.
„Ein Jammer“, sagte er. „So ein schönes Flugzeug .. .“
Anschließend besah er sich Beauty und Adonis. Er stellte nicht die geringste Ähnlichkeit zwischen ihnen und Doc und Monk fest; für ihn waren sie zwei Schlägertypen, denen er lieber nicht allein auf einer finsteren Straße begegnen wollte.
„Was sind das für Leute?“ fragte er den Playboy in seinem russisch gefärbten Englisch. Er sprach nicht Spanisch, der Playboy nicht Russisch, so waren sie auf Englisch angewiesen. „Gehören sie zu Ihnen?“
Die beiden echten Leibwächter konnten kein Englisch; daher bemühten sich Doc und Monk um möglichst ausdruckslose Gesichter.
„Sie sind meine Leibwächter“, erläuterte der Playboy. „Bringen Sie mich jetzt zu John Sunlight.“
Civan wandte sich um und ging auf dem Weg, den er gekommen war, voraus. Wieder schlitterte und rutschte er über die glatte Fläche; dass er einige Male zu Boden ging, schien ihn nicht zu stören. An solche Unfälle war er mittlerweile gewöhnt. Der Playboy ließ sich von den vorgeblichen Leibwächtern stützen. Für sie war der Boden nicht weniger tückisch als für Civan und die anderen. Auch sie glitten abwechselnd aus und rissen den Playboy mit von den Beinen. Der Playboy traktierte seine Helfer dafür mit Fausthieben.

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