Der Preisträger ist Stefan Vogt mit der Serie „Warum!“
Begründung der Jury Astrid Matron, Timo Landsiedel, Monty Arnold und Sebastian Simon
Dieses Festival bietet die noch sehr rare Möglichkeit, unabhängigen Serien-Projekten ein Forum zu verschaffen und sie für ihren Mut und ihre Originalität zu belohnen. Daher gefielen uns im Zweifelsfalle die Serien am besten, die möglichst wenig Hilfe hatten und es auf eigene Faust geschafft haben.
Die Zeichentrickserie „Warum!“ von Stefan Vogt vereint viele Vorzüge, die schon jenseits unserer Kriterien ehrenhaft sind: es ist schnell, es ist unterhaltsam, und es hat auch bei nachträglicher Betrachtung und mehrmaligem Wiedersehen etwas zu erzählen. Was für die Jury außerdem wichtig sein mußte, ist die innovative Qualität der Serie, ihre Eigenständigkeit und das selten erreichte Zusammenspiel von Inhalt und Form.
Es hat uns erstaunt, wie rasch wir uns bei aller Verschiedenheit unserer Vorlieben auf diesen Titel verständigen konnten.
Lobend erwähnen möchte die Jury außerdem zwei weitere Formate, die sich – wie wir freudig feststellten – davon und voneinander wiederum sehr unterscheiden:
„Ivys Weg“ von Jan Kluczewitz präsentiert uns ein kammerspielartiges Konzept, das sich mit dem Fortschreiten der Episoden auf amüsante Weise weiterentwickelt und mit seinen Mitteln und Möglichkeiten ironisch umgeht.
Bei der sehr viel kürzeren Laufzeit des bisher von „Discocalypse“ vorliegenden Materials, einer im Gegenteil visuell sehr ausgetüftelten Geschichte, waren wir wiederum schnell gefesselt und blieben mit großer Neugier zurück, wie die Sache weitergeht. Dieses Format wurde von Dirk Rosenlöcher realisiert.
Insgesamt ist es uns ein Anliegen, die Vielfalt zu preisen, die uns hier in 18 Beiträgen geboten wurde.
Besprochene Serien
Warum!
Idee und Regie: Stefan Vogt
Genre: Cartoon / Komödie
Warum jeder was mag, weiß jeder. Warum jeder wirklich was mag, erklärt ein Wissenschaftler in blitzschnellen Anderthalbminütern.
https://warum-filme.de/
https://www.youtube.com/watch?v=67TaYcNJYA4
Ivys Weg
Idee und Regie: Jan Kluczewitz
Genre: zunächst Impro-Comedy / Blog-Parodie, später geskriptete Soap / Sitcom
Die egozentrische Studentin Ivy will sich mit ihrem Video-Blog und ihren Poetry-Slam Texten einen Namen in der Szene machen. Leider hat sie kein Material, nichts zu sagen und auch von Technik keine Ahnung. Sie bezirzt einen Bekannten, der zusammen mit dem schüchternen und nerdigen Tobi eine Reportage über ihren Weg zum Erfolg dreht. Dabei stellt Ivy fest, dass Tobi ein toller Autor ist und beutet ihn auch als Ghostwriter ihrer Poetry-Slam-Karriere aus. Nach einer Weile stellen beide fest, dass sie sich ineinander getäuscht haben.
www.ivysweg.de
https://www.youtube.com/watch?v=5YYextqGtbk
Discocalypse
Idee und Regie: Dirk Rosenlöcher
Wir erwachen mit dem stotternden, verkaterten Zecke (19) auf einer Discotoilette im Ruhrgebiet. Die Erinnerungen an die letzten Tage seines stumpfen Lebens münden in eine höllische Nacht, in der die meisten Discogänger durch eine neue Version der fiktiven Droge „Kayties“ zu rasenden, Zombie-artigen Bestien mutiert sind. Der bisher Vorliegende Pilotfilm deutet einige dieser Informationen allerdings nur an …
www.discocalypse.com
www.facebook.com/discocalypse
Siehe dazu auch https://filmeundmacher.de/2015/06/19/ein-rueckblick-auf-die-seriale-1-indieserienfestival/