betr.: 25 Jahre Internet Movie Database (IMDb)
Die Internet Movie Database (IMDb) ist eine verdienstvolle Einrichtung, die ich (selbstverständlich!) regelmäßig nutze.
Und trotzdem liebe ich sie nicht von ganzem Herzen, denn sie führte mir den Lauf der Welt vor Augen. Sie tat das in einem Zusammenhang, wo ich es so genau lieber nicht hätte wissen wollen.
Über zwanzig Jahre lang und noch bis vor einiger Zeit traf ich mich zuverlässig jeden Dienstagabend mit ein paar Freunden zum Filmabend. Ich erlegte mir selbst auf, jede Woche drei Filme zur Auswahl vorzubereiten und darauf zu achten, dass es in der folgenden Woche wieder drei andere waren. Die mitunter etwas mühselige Diskussion, bis sich die Runde auf einen Film geeinigt hatte, war Teil des Vergnügens, die anschließend geführte Unterhaltung darüber, ob das eine kluge Wahl gewesen sei oder nicht, ein weiterer.
Das gab uns die Möglichkeit, darüber zu sprechen, was für diesen oder jenes Werk sprach, die Möglichkeit, sich zu erinnern, wie schön ein früheres Anschauen vor vielen Jahren gewesen war oder warum man einem Regisseur noch eine Chance geben wollte.
Es kam vor, dass sich jemand nicht erinnern konnte, wo und wann er einen Schauspieler schonmal gesehen oder den Namen des Autors schon einmal gelesen hatte. Ein Griff zum „Katz“ oder zu Halliwells „Home Compagnon“ half weiter – falls es nicht jemand aus unserem Kreise schon auswendig wußte – oder ein wenig darüber rätseln wollte.
All das ist unwiederbringlich vorbei!
Noch bevor einer meiner Freunde nachdenkt, welcher Film ihm denn heute abend so passen könnte oder in die Runde blickt, um andere nach ihrer Einschätzung zu fragen, haben alle ihre Smartphones vor sich, um nach der IMDb-Wertung zu sehen. Auch Fragen zu den Machern des Films kommen so nicht mehr auf.
Und überhaupt – es wird kaum noch über Filme geredet …
Das könnte ja ein Zufall sein …
Das glaube ich nicht.