Der Song des Tages: „Fortuosity“

betr.: 82. Geburtstag von Tommy Steele

Tommy Steele wurde zur britischen Antwort auf Elvis Presley aufgebaut und hatte 1957 mit „Singing The Blues“ tatsächlich einen Nr. 1-Hit in seiner Heimat. Etwa zehn Jahre später konnte sich Steeles Können als Songs-And-Dance-Man in einigen Musical-Filmen für die Nachwelt erhalten: in „Finian’s Rainbow“ (als liebenswerter Kobold Og), in der Filmversion seines West-End- und Broadway-Erfolgsmusicals „Half A Sixpence“ und im letzten Film, dessen Drehschluss der Produzent und Kinopionier Walt Disney noch miterlebte: „The Happiest Millionaire“. Wie sich das für ein Produkt dieses Studios gehört, handelt es sich um eine sonnig-seichte Geschichte mit sehr anständig gemachten Songs, in diesem Falle aus der Feder der amtierenden Hauskomponisten Richard M. und Robert B. Sherman.

Fortuosity
Copyright 1966 by Wonderland Music Company

„Fortuosity“ ist der Auftritts- und Charaktersong des Helden John Lawless und in gewisser Weise auch ein Signature-Song für Tommy Steele selbst: keck, jugendlich, optimistisch, fehlbar, aber mit dem Herz auf dem rechten Fleck.
Auf älteren Disney-Samplern war dieser Titel recht zuverlässig vertreten, dann verschwand er gemeinsam mit seinem Werk in der Versenkung und wurde von den unablässig nachrückenden aktuelleren Disney-Hits verdrängt.

Der sprungbereit-sarkastische Komiker John Cleese spielte in der New Yorker Ausgabe von „Half A Sixpence“ den Ladenschwengel Young Walsingham. Er ist in seiner Autobiographie voll des Lobes über den Hauptdarsteller Tommy Steele, erwies sich doch dieser „in der Zusammenarbeit als ungemein sympathischer Bursche. Er strahlte eine derart lässige gute Laune aus mit seinem Cockney-Schwung, seiner unerschöpflichen Energie und absoluten Ungezwungenheit, dass die Szenenproben mit ihm sogar richtig Spaß machten. Er fand es auch völlig in Ordnung, wenn jemand einen Fehler machte, vorausgesetzt, er lernte daraus. Doch hinter seinem entspannten Auftreten verbarg sich die unbeirrbare Bereitschaft, alles daranzusetzen, dass die Show so gut wurde, wie sie nur sein konnte. Wenn er das Gefühl hatte, dass es da jemanden gab, der nachließ oder nicht voll konzentriert war, konnte er ziemliche Rüffel austeilen, zwar ohne dabei jemals die Beherrschung zu verlieren, aber doch, um den Leuten entschieden und deutlich mitzuteilen, was sie falsch gemacht hatten. Für mich mit meiner typischen englischen Unteren-Mittelschichts-Geniertheit in bezug auf Zornesäußerungen war es schon interessant zu beobachten, dass jeder, der einen Anschiss von Tommy bekam, meinte, er habe ihn verdient. Niemand war jemals nachtragend, weil Tommy es nie ‚hässlich‘ werden ließ.“

Dieser Beitrag wurde unter Film, Filmmusik / Soundtrack, Musicalgeschichte, Musik, Popkultur, Theater abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert