Orchestrated Right – Die besten Arrangements, die ich kenne (5)

„Night Song“
Text: Lee Adams, Musik: Charles Strouse
Arrangement: Ralph Burns

Erfolg ist bekanntlich eine ungerechte Sache. Meistens trifft er die Falschen, und wenn es mal versehentlich den Richtigen erwischt, dann aus den falschen Gründen. So wird der Musical-Komponist Frank Loesser nicht für sein großartiges Abschiedswerk „How To Succeed In Business Without Really Trying“ geschätzt, sondern wegen seiner im Vergleich lediglich sehr anständigen „Guys And Dolls“. Wer den Namen Jerry Herman kennt, der tut das wegen der quasi-toleranten Klamotte „La Cage Aux Folles“ und nicht wegen des Meisterstücks „Mack And Mabel“.
Besonders übel hat es Charles Strouse getroffen. Als sein größter Wurf gilt die Schnulze „Annie“ und nicht das Boxerdrama „Golden Boy“.

Sammy Davis, Jr. spielte und sang 1964 die Hauptrolle. Auch das übrige Ensemble war schwarz, und das Repertoire verhandelt diesen Aspekt kraft- und fantasievoll, ohne ins Jesuitentheater abzurutschen.
Der „Night Song“, der gleich zu Beginn von Davis als musikalisches Selbstgespräch vorgetragen wird, ist der beste von vielen Gründen, die restlose Vergessenheit zu betrauern, in der dieser fabelhafte Score versunken ist.

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