Was Hunde wirklich wollen

betr.: „Roy & Al machen Männchen“ von Ralf König / Comic-Talk mit Hella von Sinnen

Gestern abend sah ich mir die Aufzeichnung der nächsten Folgen des Comic-Talk an und lernte wie üblich etwas dazu. Ralf Königs neues Buch ist aus der Perspektive zweier ungleicher Hunde erzählt. Obwohl Ralf mit Haustier über dem Klappentext abgebildet ist, hat er keinen Hund (und zumindest in den letzten 30 Jahren auch keinen gehabt). Nun kam die Frage auf, wie gut denn sein Einblick in die Hundeseele gelungen sei. Da gäbe es ein paar Unrichtigkeiten, meinte eine Dame aus der Runde, die sich mit sowas auskennt, aber das ist ja nicht weiter schlimm.
Hunde fühlten unentwegt etwas völlig anderes als wir uns das einbilden, die ganze sprichwörtliche „Freundschaft“ beruhe wenn schon nicht auf einem gewaltigen so doch auf vielen keinen Missverständnissen.
Die Gastgeberin wollte wissen, was es denn zu bedeuten habe, dass Hunde einander zur Begrüßung am Hintern schnüffeln. Das diene dazu, herauszufinden, wie alt der oder die jeweils andere sei. Es käme vor, dass ein schnuppernder Rüde das Interesse an der Hundedame sofort verliert, wenn er sich so informiert habe.
Ein irritierender Hinweis, der noch besser zu „Herz in der Hose“, einem früheren Buch des Meisters gepasst hätte.

Was gestern keine Erwähnung fand, mir aber wieder einfiel, ist eine andere Geschichte zum Thema „der Mensch, sein Hund und die Fantasie“. Wenn ein Hund den Postboten anbellt und der danach wieder geht, hält das der Hund für sein persönliches Verdienst. Kommt der Postbote am nächsten Tag wieder, ist das eine Frechheit, die sofort eine weitere Zurechtweisung erfordert. So stabilisiert sich von Anfang an eine solide Feindschaft zwischen zwei Wesen, die privat die besten Freunde sein könnten.

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