„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (11)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.com/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 10. Dezember 2021

Doc fuhr mit seinem privaten Expresslift, den er hatte einbauen lassen, zum Erdgeschoss und trat in die Halle. Der Mann, der hier wartete, erkannte Doc sofort. Er hatte seit Stunden Wache gestanden. Er war klein und blond und hatte ein eingefallenes Gesicht. Er hatte dem Hausmeister erläutert, er sei Privatdetektiv und damit beauftragt, einen der Mieter zu überwachen. Der Hausmeister hatte ihm geglaubt, sich aber über den russischen Akzent des Mannes gewundert. Als er Doc Savage erspähte, lief er auf die Straße und ein Dutzend Schritte bis zu einem Buchladen. Er trat in die Buchhandlung und ging sofort wieder hinaus.
Einige Männer, die scheinbar interessiert in alten Folianten geblättert hatten, folgten ihm und stiegen in Taxis. Eine lange Reihe Taxis wartete vor dem Hochhaus, denn es war ein guter Standplatz. Die Männer aus der Buchhandlung belegten die ersten vier Wagen und fuhren damit weg; so rückte das fünfte Taxi an die erste Stelle. Dieses Taxi sollte Doc Savage benutzen. Der Fahrer war ein vierschrötiger Kerl mit sturem Gesicht.
Doc Savage hatte unterdessen das Hochhaus verlassen. Die übrigen Männer aus der Buchhandlung und der blonde Mann mit dem hageren Gesicht waren gemächlich weggegangen.
Doc stieg in das Taxi.
„Fahren Sie zum Hafen am Hudson River“, sagte er zu dem Fahrer. Seine Stimme hatte einen metallischen Klang und zeugte von einer nur mühsam gebändigten Kraft. Das Taxi bahnte sich einen Weg zwischen den Hochhäusern hindurch, erreichte das etwas schäbige Wohnviertel der West Side und bog in eine belebte Geschäftsstraße ein, die am Hudson entlangführte. An einer Kreuzung stand eine Ampel auf Rot, und das Taxi hielt.
Das Schutzfenster zwischen Fahrer und Fond war offen. Doc langte hindurch und packte den vierschrötigen Menschen im Genick.
„Das war ein schmutziger Trick!“ sagte Doc ruhig.
Er presste die Finger zusammen und setzte den Fahrer außer Gefecht. Der Mann schlug um sich und schnappte verzweifelt nach Luft, dann erschlaffte er und sackte in sich zusammen.
Doc Savage stieg schnell aus, schob den Fahrer zur Seite und klemmte sich hinter das Steuer. Er sah sich aufmerksam um. Niemand hatte das Taxi verfolgt.
Mittlerweile stand die Ampel auf Grün, und Doc bog um eine Ecke in eine stille Seitenstraße. Abermals hielt er an, stieg aus und untersuchte das Taxi. Er war daran gewöhnt, auf Kleinigkeiten zu achten — auf Leute, die hastig aus der Halle des Hochhauses liefen, wenn sie Doc erblickten, oder auf Leute, die jäh aus einer Buchhandlung strömten, um überstürzt Taxis zu mieten.
Er entdeckte ein Stahlrohr, das an beiden Enden verschlossen und mit einem Riemen unter dem Chassis befestigt war. Er zerrte den bewusstlosen Fahrer aus dem Wagen, lud ihn sich auf die Schultern und lief los. Es war eine Einbahnstraße, und Doc hielt sich in der Mitte der Fahrbahn, um entgegenkommende Wagen aufhalten zu können. Aber es kam kein Wagen. Er wartete.
Die Explosion war so gewaltig, dass in der gesamten Umgebung die Fensterscheiben zerbarsten. Doc wurde von den Füßen gerissen.
Das Taxi löste sich in seine Bestandteile auf, einige Fragmente wurden hoch in die Luft gewirbelt. Wo das Taxi gestanden hatte, klaffte ein großes Loch.
Doc raffte sich auf, nahm seinen Gefangenen wieder über die Schulter und entfernte sich hastig. Die New Yorker Polizei hatte ihm ein hohes Ehrenamt verliehen, aber in der Urkunde, die er bekommen hatte, stand nichts darüber, dass er nicht verpflichtet war, Fragen zu beantworten.
Er war sich darüber klar, dass das Stahlrohr unter dem Wagen eine Bombe gewesen sein musste, deren Zündmechanismus in dem Augenblick ausgelöst wurde, da der Fahrer seinen Sitz verließ. Offensichtlich hatte der Fahrer unterwegs aussteigen und unter einem Vorwand einen Laden betreten wollen, um Doc im Wagen zurückzulassen.

Dieser Beitrag wurde unter Literatur, Popkultur, Science Fiction abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert