Queer In The Eighties

Das Programm im Januar

Eine Filmreihe im METROPOLIS KINO Hamburg
in Zusammenarbeit mit der Queer Media Society
und der Salzgeber & Co. Medien GmbH, die viele dieser und zahlreiche andere Filme restauriert hat.

Westler
BRD 1985, Buch: Wieland Speck, Egbert Hörmann, Regie: Wieland Speck, 94 min.
Mit Sigurd Rachmann, Rainer Strecker, Andy Lucas, Zazie de Paris, Harry Baer

Alte Filme und Fernsehkrimis haben den Reiz, dass wir uns anschauen können, wie unser Land einmal ausgesehen hat. Dieses zärtliche Drama weitet den Rückblick auf die deutsch-deutsche Teilung aus. Es erzählt von einer zufälligen Begegnung, die erst zu einer seltsamen Art der Fernbeziehung führt: nur wenige Kilometer und die Berliner Mauer trennen die Liebenden, dann zu einem dramatischen Fluchtversuch, der auch die Ordnungsmacht auf den Plan ruft.
„Westler“ ist „einer der wichtigsten Schwulen-Filme, die in Deutschland gedreht worden sind“, freute sich Herman J. Huber, ein Historiker des queeren Kinos, und der muss es ja schließlich wissen! Der Film räumt außerdem mit dem alten Wessi-Vorurteil auf, „drüben“ sei man in puncto Homosexualität so viel toleranter gewesen.

So 09.01. 17:00 Uhr, Gast: Wieland Speck | Moderation: Joachim Post

Verführung: Die grausame Frau
BRD 1985, Buch & Regie: Monika Treut und Elfi Mikesch, 84 min.
Mit Mechthild Grossmann, Udo Kier, Sheila McLaughlin, Peter Weibel, Carola Regnier, Georgette Dee

Wanda ist Domina und clevere Geschäftsfrau. Ihr Name verweist auf das Objekt der Begierde in Sacher-Masochs Roman „Venus im Pelz“, das Idealbild eines Masochisten. In ihrer Galerie im Hamburger Hafen exponiert sich Wanda in bizarren sadomasochistischen Performances. Als sich ihr schwärmerischer Bühnen-Sklave Gregor in sie verliebt, muss er erkennen, dass sie privat eine ebenso manipulative Verführerin ist. Auch ihre Schülerin Justine, ihre lesbische Freundin Caren und der Journalist Mährsch werden in den Strudel dieses radikalen Lebenskonzeptes gerissen. – Der Film erzählt nicht nur vom Wechselspiel zwischen Sexualität und Macht, Pornografie und Kunst, er zeigt auch auf, wie sehr beides ganz grundsätzlich zum Kino dazugehört. Der Film war 18 Jahre auf dem „Index der jugendgefährdenden Medien“ und ist nun wieder frei verfügbar.

Mo 17.01. 19:30 Uhr, Gast: Monika Treut | Moderation: Anna Grabo

Filmpräsentation in Kooperation mit dem Altonaer Museum im Rahmen der Ausstellung „Close-Up. Hamburger Film- und Kinogeschichten“ (bis Juli 2022)

Dieser Beitrag wurde unter Film, Gesellschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert