Da wir schonmal da sind

Die Tausenden, die mit immer größerem Nachdruck in unseren Innenstädten „Spaziergänge“ veranstalten, sind an den Corona-Maßnahmen der Regierung vielleicht weniger interessiert als sie sich selbst eingestehen möchten. Was sie tatsächlich eint, dürfte eine Spielart des menschlichen Grundbedürfnisses sein, einer Masse anzugehören – in diesem Falle: einer Minderheit.
Tag für Tag machen neue Gruppierungen von sich reden, die unsere Beachtung einfordern. Da mag im weißen Normalbürger auf die Dauer Verdrossenheit aufsteigen, angesichts der fehlenden Gründe, sich öffentlich zu beklagen (ohne für das Fehlen der Herabsetzung dankbar zu sein, die solchen Protesten üblicherweise vorausgeht).
Nach Jahren gesellschaftlicher Unsichtbarkeit – und das in einer Ära, in der sich allenthalben in den sozialen Netzwerken ausgestellt wird – und nach den vielen Stunden im Stau, den andere Demonstranten verursacht haben – gegen den Klimawandel, für den Frieden, gegen Tierversuche … – will man selbst auch mal zu denen gehören, die den Weg blockieren.
Die aggressive Stimmung dieser Zusammenkünfte wird unzweifelhaft gespeist aus all den Verstimmungen, die man im Laufe der Jahre im persönlichen Bereich angesammelt hat.
Worum geht’s hier noch mal? Pfff – irgendwas mit einem Virus …

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