Rumpöbeln mit Stil!

betr.: 68. Geburtstag von Gary Goddard

Der Film „Masters Of The Universe“ ist Trash in seiner reinsten Form: grell, albern und von kindlichem Gemüt. Warum war er mir trotzdem immer so sympathisch? Für sein Genre (Fantasy), die Entstehungszeit (die späten 80er Jahre) und das berüchtigte Filmstudio, das ihn produziert hat (Cannon) sieht er gar nicht schlecht aus, und die Filmmusik von Bill Conti ist wirklich große Klasse. Aber es hat einen anderen Grund. Es ist das Charisma des Bösewichts Skeletor. Ich glaube, der Schauspieler Frank Langhella (der damit in die mittlere Phase seiner langen Karriere einbog) eroberte mein Herz mit dem Satz: „Alles kommt von ganz allein zu dem, der warten kann!“ Oder sagen wir, das war der Satz, bei dem es mir auffiel. Er hätte glatt von Doctor Doom stammen können. Über Langhellas Maske ist viel gelästert worden – vor allem seit es das Internet gibt. Die kritischen Jungs in den Foren können ja nicht wissen, wie oft dem Schauspieler immer neue Totenköpfe angepasst wurden bis gewährlistet war, dass sein Minenspiel durchscheinen konnte. Obwohl er unter seiner Schädelmaske gar nicht zu erkennen ist, ist seine Mimik präzise, und seine beredten Augen funkeln optimal in den Höhlen.  Die Darstellung wirkt seltsam nuanciert für einen Film, der auf einer Produktlinie von Jungs-Spielzeug basiert.

Aber noch größeren Eindruck hat wie gesagt die sprachliche Eleganz auf mich gemacht. Langhella wollte unbedingt verhindern, dass sein Schurke allzu platt und konventionell gerät: „Diese Sorte Bösewicht will immer die Welt erobern. Sie alle wollen wie Skeletor sagen können: ‚Jetzt bin ich Master Of The Universe‘! Ich habe hart daran gearbeitet, dem Klischee eine eigene Note zu geben statt Plattheiten aufzusagen wie: Na warte! Ich will die Welt beherrschen! Ich kriege dich! Gary [Goddard, der Regisseur] und ich arbeiteten an Skeletors Texten wunderbar zusammen. Um keinen Unsinn zu reden, habe ich mich von großen Autoren inspirieren lassen. Aus Joseph Campbells ‚Der Heros in tausend Gestalten‘ nahmen wir die etwa Worte: ‚Sage mir, sind die Einsamkeit des Guten und die Einsamkeit des Schlechten die selbe?‘ So in der Art. ‚Alpha und Omega, Tod und Wiedergeburt! Wenn du zugrundegehst, werde ich neu geboren!‘“

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