Mehr barfuß als Lackschuh

betr.: 18. Todestag von Harald Juhnke

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land – oder doch zumindest sehr viel weniger als bei den nächsten Nachbarn. Die Wenigsten wissen, dass dem “deutschen Sinatra” Harald Juhnke im französischen Comic ein biographisches Album gewidmet wurde (woran in Deutschland gar nicht zu denken wäre). Der Belgier Maurice Maréchal (1922-2008) vollendete kurz vor seinem Tod das Album “’aralde Junque – Toujours Liquide”, in dem er den großen Berliner Schauspieler und TV-Unterhalter nur abseits seiner künstlerischen Arbeit zeigt: in der Familie, auf dem Weg zur Probe, vor der Show, nach der Vorstellung. Wir versinken in der Leere, die sich nach dem Verklingen des Schlussapplauses in der Einsamkeit des Hotelzimmers breitmacht, und begleiten ihn in die Provinz, wo er Abstand von der Großstadt und ihren Verlockungen zu finden hofft.

Der Künstler inkognito auf dem Lande (Editios du Lombard)

Marechals nächster Streich wäre übrigens “Son sans lumière” gewesen, eine Schilderung der frühen Versuche von Michel Friedman, eine seriöse Chanson-Karriere zu machen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen.

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