Mal mal Durchpause!

betr.: Nachtrag zum Beitrag „Swiping – darf man das?“*

Was mir fast alle aktuellen Graphic Novels vermiest, ist die Abwesenheit eines im Wortsinne kreativen Szenarios. Es gibt in der Regel nur drei Varianten: Biographie (fremd), Biographie (eigene) oder Nacherzählung einer literarischen Vorlage. Das wäre halb so schlimm, wenn die heutigen zeichnerischen Kräfte erzählen könnten, aber gute Illustrationen ergeben eben noch keine grafische Erzählung.
Immerhin: zeichnen können viele von ihnen. Oder besser: malen (in dem Sinne, in dem man zu einen Kind, das man aufmuntern möchte, sagt: „Du kannst aber schön malen!“).
Was wir aber in letzter Zeit an Ab-Malerei geboten bekommen (und zwar von wirklich allgegenwärtigen Vorlagen, die einem sofort ins Auge springen), geht auf keine Kuhhaut. – Zumal diese Panels stilistisch keineswegs auf den Rest des Werkes schließen lassen.
Man möchte erleichtert ausrufen: „KI? ChatGPT? Brauchen wir gar nicht!“


Aktuelle Beispiele nicht-künstlicher Nicht-Intelligenz. Pauspapierkunst aus den aktuellen Graphic Novels „Amalia“ von Aude Picault und „Unter rotem Staub“ von Jan Bauer. Das untere Beispiel lässt sich immerhin als Parodie lesen …

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* Siehe https://blog.montyarnold.com/2018/05/26/10485/ und Vorangegangenes

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Eine Antwort zu Mal mal Durchpause!

  1. Dirk Krause sagt:

    ich weiß nicht ob das zu deinem Argument passt, aber ich habe letztens deeplydave entdeckt, was ich recht beeindruckend finde.
    https://deeplydave.com/

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