betr.: 100. Geburtstag von Dietrich-Fischer Dieskau (morgen)
Ich als Nichtspezialist des Themas bin darauf angewiesen, die dieser Tage in Feuilleton und Kulturfunk vorgenommene Einordnung einfach mal zu glauben, Dietrich Fischer-Dieskau sei der Größte Interpret des deutschen Liedgesangs. Und sie nicht etwa darauf zurückzuführen, dass der verehrte Künstler morgen 100 Jahre alt geworden wäre.
In einem aus diesem Anlass wiederholten Ausschnitt aus einem Interview mit dem 85jährigen Künstler erfahre ich etwas, das mich wirklich beeindruckt.
Fischer-Dieskau habe bei seinen Auftritten danach gestrebt, aus einer Vielzahl von Zuhörenden ein einiges Auditorium zu machen. E war für ihn eine Frage des Magnetismus. „Das Publikum zu einer Person umzugestalten, im Laufe eines Abends also einen Hörer vor sich zu haben – und nicht 200 oder 2000 -, ist das Ziel. Und das lohnt sich!“
Schöner kann man meines Erachtens den Sinn des Singens auf einem Liederabend – oder ganz allgemein: den Dialog mit einem gleichzeitig anwesenden Publikum – nicht zusammenfassen.