Ixen – eine Technik, die beispielsweise in der Synchronarbeit zum Einsatz kommt – erfordert rasche und präzise Textauffassung. Diese Serie hält Sprech-Übungen bereit, um die betreffenden Instinkte zu schärfen.
So wird’s gemacht: Lesen Sie zuerst im Stillen, dann laut, was der Herr rechts sagt, ohne zu wissen, was der Herr links zuvor gesagt hat.
Stellen Sie sich nun die selbstkritische Frage, ob die Melodie, die Sie dem Satz gegeben haben, einen Sinn ergibt. (Anders gesagt: hatten Sie eine Idee, worum es in dieser Situation gehen könnte?) – Noch besser ist, wenn ein lieber Mensch, der Ihnen zugehört hat, Ihnen ehrlich sagt, ob Ihre Betonung sinnvoll war.
Auflösung: Es gibt drei Möglichkeiten, den ersten Satz (mehr oder weniger) sinnvoll zu betonen, je nachdem, worum es in der Unterhaltung geht. Im Grunde muss der Satz in jedem halbwegs alltäglichen Zusammenhang auf dem letzten Wort betont werden.
Möglichkeit 1 – Akzent auf dem letzten Wort: Smalltalk, ein Kompliment wird mit unaufgeregtem Understatement zurückgegeben. So klingt der Satz auch ohne vorheriges Stichwort als Kommentar zu einer Situation.
Diese Alternativen sind möglich, aber ein klein wenig konstruiert:
Möglichkeit 2 – Akzent auf dem drittletzten Wort: Widerrede, vermutlich, um einer ungeliebten Aufgabe zu entgehen.
Möglichkeit 3 – Akzent auf dem zweiten Wort: Richtigstellung, vermutlich getrieben von dem Wunsch, das letzte Wort zu haben