betr.: Anatomie in der Trickfilmwelt
Seit den frühen Tagen des Trickfilms ist es üblich, dass Cartoonfiguren nur vier Finger haben. Bei anfänglich 24, nach 1939 immerhin 12 Einzelbildern pro Sekunde kann man sich die Gründe gut vorstellen.
Die Comics übernahmen diese Regel, und auch wenn es um menschliche Wesen geht – wie etwa bei den Figuren von Ralf König – wird sie meistens befolgt.
Als die Macher der Mainzelmännchen einmal gefragt wurden, wie es sich denn mit den Zehen* der kleinen Helden verhielte, gaben sie die kecke, aber unaufrichtige Antwort, Hihi, das wüssten sie selber nicht. In der Tat gingen die Mainzelmännchen auch schon mal baden oder liefen im Schlafanzug herum, und dann waren die vier Zehen an jedem Füßchen gut zu sehen.
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* Komplizierter ist bei der Frage „Wie viele Zehen hat der Hulk?“ Siehe dazu https://blog.montyarnold.com/2019/02/13/der-unglaubliche-hulk-2/
Prima Gelegenheit, eine weitverbreitete Konfusion aufzuklären:
Kinofilm wird seit dem Tonfilm, also spätestens 1930, immer mit 24 Bilder pro Sekunde vorgeführt. Fernsehen hat in Europa 25, in Amerika 30.
Gezeichnet werden dabei immer nur so viele wie eben nötig. Normal schnelle Bewegungen kommen mit 12 Zeichnungen pro Sekunde aus, ganz schnelle (Action!) brauchen die vollen 24, und wenn eine Figur nur rumsteht, dann ist das 1 Zeichnung für X Sekunden, auf die dann eine 2. Folie gelegt wird für das Augenzwinkern ab und zu. Der Disney-Durchschnitt wurde mal als 18 Zeichnungen pro Sekunde angegeben. Japanische Anime kommen mit erheblich weniger aus, oft nur 4 Zeichnungen pro Sekunde.