Langsamkeit will erzählt sein

betr.: „Robinson Crusoe“, der Advents-Vierteiler von 1964

Ich bin für meine Kritik am gediegenen Erzähltempo des „Seewolf“ vor einigen Tagen ein wenig kritisiert worden. Zugegeben: die erhobenen Einwände fallen bei vielen der nachfolgenden „Abenteuer-Klassiker“ noch weitaus heftiger aus.
Wie viel Freunde Langsamkeit machen kann, demonstriert uns der Adventsvierteiler von 1964, der noch in Schwarzweiß realisierte „Robinson Crusoe“. Schon das Sujet dieses Seewolf-Vorläufers bringt es mit sich, dass hier viel verweilt, sinniert, geschwelgt und geschwiegen wird. Die Wirkung ist geradezu meditativ. Als ich die vier abendfüllenden Folgen vor einiger Zeit das letzte Mal sah (die Erinnerung ist nicht taufrisch!), erlebte ich die gezeigte  Abgeschiedenheit wie eine Urlaubsreise.  
Trotzdem vermittelte sich mir der dramaturgische Aspekt, dass der Held über einen langen Zeitraum auf sich gestellt ist.
(Und das ist allerhand! In dem SF-Film „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ fühlen sich die Jahre, die Matt Damon angeblich auf dem Mars zubringt, gerade so lang an wie der Film: 144 Minuten – und kein bisschen länger.)

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