Erinnerung an Effi Effinghausen (2)

Am übernächsten Sonntag wird im POLITTBÜRO der 70. Geburtstag von Effi Effinghausen nachgefeiert (der coronabedingt um zwei Jahre verschoben wurde).
Deshalb gibt es in dieser Woche Souvenirs von und über Effi.


In dieser kleinen Reihe werden Erlebnisse und persönliche Gedanken zu Effi Effinghausen aus „Erinnerungen einer Thekenschlampe“ von Gerda Grauslig (Szenename von Gerd Hamann) wiedergegeben. Sie spielen innerhalb des schwulen Kulturlebens der späten 70er und frühen 80er Jahre (die übrigen Aspekte des heutigen LGBTQ+-Begriffes fanden nur vereinzelt innerhalb derselben statt), das sich wegen gesellschaftlicher Vorbehalte noch gänzlich in der Subkultur abspielte. (Der Begriff „Subkultur“ bezeichnete sowohl künstlerische als auch gesellschaftliche Strukturen.)
In dieser Zeit waren Lokale wie das Café „Tuc Tuc“ in der Hamburger Oelkersallee wichtig und weit über die Stadt hinaus von Bedeutung.
Zwischen Gerda Grauslig und Effi klaffte ein massiver Mentalitätsunterschied. Gerda erlebte und beschreibt ihren Gegenpol als natürlichen Feind innerhalb des eigenen Lagers. Effi tritt in diesen Textpassagen vor allem als Kulturveranstalter und Gastronom auf (ab 1980 gehörte er mit Gerda zu den Betreibern des Tuc Tuc), weniger als der Mitautor und Interpret der Chansons, mit denen er tingelte und die zu seinen Jahrestagen regelmäßig im ST. GEORGE HERALD präsentiert werden.* Seine künstlerische Laufbahn hat Effi nach der Mit-Neugründung des Café Gnosa in St. Georg 1987 bald aufgegeben, hauptsächlich da ihre ernsthafte Verfolgung zu viel Zeit und Kraft beansprucht hätte, ohne den Lebensunterhalt wirklich zu gewährleisten. Zu gewissen Anlässen – etwa zu den Gnosa-Geburtstagen – trat er noch mit den klassischen Tangos und Kabarett-Chansons seiner frühen Jahre auf.

Die Mannschaft des TUC TUC im Jahre 1982, fotografiert von Olav Meyer-Sievers

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* Erstmalig hier: https://blog.montyarnold.com/2015/12/23/transit-ein-chanson/



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