„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (38)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 22.6.2022

Der Playboy traf um zehn Uhr abends auf John Sunlights Insel ein. Zwei Stunden vorher hatte sich Don Carlos mit allen Anzeichen von Verwirrung verabschiedet.
Der Playboy war ein großer, aufgedunsener Mann, der sich selbst für einen schönen Mann hielt. Er war noch verhältnismäßig jung — jung in Anbetracht seines Amts -, hatte einen roten Schmollmund, große, feuchte Kuhaugen und würde in wenigen Jahren, wenn er weiter an Gewicht zunahm, aussehen wie eine riesige braune Qualle.
„Mein Kabinett hat mich ermächtigt“, sagte er zu John Sunlight, „Ihrer Einladung zu folgen und mit Ihnen in Verhandlungen einzutreten.“
Das war gelogen; die Zeit hatte gar nicht mehr ausgereicht, um mit seinem Kabinett Verbindung aufzunehmen, aber er wusste, dass das Kabinett nichts dagegen einwenden würde. Es bestand aus den ältesten und gerissensten Advokaten und Geschäftsleuten, die er hatte auftreiben können, und er war klug genug, im allgemeinen auf ihre Ratschläge zu hören.
„Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen“, sagte Sunlight. „Aber nicht hier. Es wäre mir lieb, wenn wir uns in einer Woche in der Nähe des Polarkreises treffen könnten, ein wenig nördlich von der Hudson Bay.“
Der Playboy hatte ebenfalls Einwände gegen ein unwirtliches Klima. Er war von seiner tropischen Heimat verwöhnt, außerdem war er in die Vereinigten Staaten gekommen, um politische Gespräche zu führen und sich nebenbei ein wenig zu amüsieren. Er lehnte ab, zum Polarkreis zu reisen.
Sunlight versicherte auch ihm, dass es das Land des Playboys in fünf Monaten nicht mehr geben würde, sollte er so halsstarrig sein, auf die Verabredung zu verzichten.
Auch der Playboy dachte darüber nach, wieviel er über Sunlight wusste; wenn Sunlight sagte, etwas sei wichtig, dann war es wichtig.
„Wie komme ich dorthin?“ fragte er missmutig. „Mit einem Flugzeug, inkognito.“
Mehr Informationen ließ Sunlight sich nicht entlocken, und der Playboy verabschiedete sich und fuhr mit dem Motorboot zum Festland zurück. Er war sehr vergrämt. Er war ein Regierungschef, eine bedeutende Persönlichkeit, und ließ sich herumkommandieren wie ein Lakai. Am meisten aber ärgerte ihn, dass er immer noch nicht wusste, was Sunlight eigentlich wollte. Er war nicht der einzige, der neugierig war und sich fragte, worum es ging. Auch Andrew Blodgett „Monk” Mayfair und Theodore Marley “Ham” Brooks
waren neugierig, und einstweilen hatten sie nicht mehr Chancen, etwas herauszufinden als Don Carlos und der Playboy.
Monk und Ham lauerten hinter einem Gebüsch am Ufer gegenüber John Sunlights Insel; ein Funkspruch Doc Savages hatte sie herbeordert. Sie wussten nicht, was sie hier sollten, sie wussten überhaupt nichts. Sie hatten Doc nicht mehr gesehen, seit er mit den bewusstlosen Helfern Sunlights abgefahren war. Sie wussten nicht einmal, dass Doc die Banditen wieder auf dem Dach des Hochhauses deponiert hatte. Ihnen war nur bekannt, dass Long Tom in Docs Wohnung geblieben war, um Fifi zu bewachen, und darüber waren sie nicht sehr glücklich; denn Fifi gefiel ihnen beiden. Sie beneideten Long Tom.

Dieser Beitrag wurde unter Buchauszug, Krimi, Literatur, Popkultur, Science Fiction abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert