„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (51)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 23.9.2022

John Sunlight hatte seine Flugzeuge mit weißen Zeltbahnen getarnt; deswegen waren sie aus der Luft nicht zu erkennen gewesen. Der Wind wirbelte wieder den lockeren Schnee auf, so dass die weißen Planen auch von der Erde aus nur mit Mühe auszumachen waren.
Seine Männer waren ebenfalls in weißen Zelten untergebracht, die eine Viertelmeile von der blauen Kuppel entfernt errichtet waren. Die Flugzeuge, Zelte und die Iglus der Eskimos befanden sich in der Nähe des natürlichen Landeplatzes im Süden der Insel.
Der Playboy wurde in eines der Zelte eskortiert. Civan versuchte die beiden riesigen Leibwächter von dem Playboy zu trennen, aber der Größere, Adonis, rammte ihm die Faust gegen die Brust, dass sich Civan — wieder einmal — ächzend in den Schnee setzte.
„Sie können nicht Englisch“, sagte der Playboy feixend. „Wir können uns in ihrer Gegenwart offen unterhalten.“

Sunlight hatte für sich das größte Zelt ausgesucht. Seine Männer hatten ihm aus einem Eisblock eine Bank zurechtgehackt und mit Pelzen bedeckt; Sunlight saß darauf wie auf einem Thron. Er bot einen ungewöhnlichen Anblick, und Doc und Monk starrten ihn betroffen an; auch der Playboy hätte ihn angestarrt, wenn er nicht immer noch halb blind gewesen wäre.
Sunlight hatte sich ausstaffiert wie für die Tropen. Er trug eine leichte helle Hose, leichte Schuhe und ein weißes Seidenhemd, während es draußen mindestens dreißig Grad Fahrenheit unter Null waren, für die Arktis ein warmer Tag, aber doch nicht tropisch. Sunlight war sich seiner Wirkung bewusst; er schien sich jedoch nicht darum zu kümmern.
„Setzen Sie sich“, sagte er höflich, „und tun Sie mir einen Gefallen — fragen Sie mich nicht nach der großen blauen Halbkugel.“
Beauty und Adonis geleiteten den Playboy zu einer zweiten Schneebank und bauten sich gravitätisch dahinter auf. Sunlight beäugte den Playboy argwöhnisch.
„Was ist mit Ihnen?“ fragte er besorgt. „Sind Sie schneeblind?“
Der Playboy erläuterte umständlich, wie er auf einem seiner Streifzüge durch die Nachtlokale in New York mit schlechtem Alkohol bedient worden sei. Er fluchte wieder.
„Wie lange soll das dauern?“ wollte Sunlight wissen.
„Noch ungefähr vierundzwanzig Stunden“, antwortete der Playboy. „Jedenfalls glaubt das mein Arzt. Wenn er sich getäuscht hat, ziehe ich ihn zur Verantwortung!“
Sunlight war nicht entzückt, aber er fühlte sich außerstande, das Augenleiden des Playboys zu beheben.
„Dann müssen wir warten“, meinte er düster, „bis Sie wieder sehen können.“
„Warum müssen wir warten?“ Der Playboy horchte auf. In spätestens vierundzwanzig Stunden wünschte er wieder in New York zu sein und weitere Showgirls zu verhauen. „Worauf?“
„Ich will Ihnen etwas zeigen.“
Der Playboy ärgerte sich. Warum hatte er nicht einen seiner Minister in diese Eiswüste beordert, der Minister hätte ihm berichten können, und er, Playboy und Regierungschef, hätte aus der Ferne entschieden.
„Sie wollen mir etwas zeigen“, sagte er mürrisch. „Was wollen Sie mir zeigen?“
„Sie müssen den Wert dieser Sache selbst sehen“, erwiderte Sunlight. „Sie haben nichts davon, wenn ich sie Ihnen beschreibe. Das hätte ich auch schon in New York tun können.“
„Welche Sache?“ fragte der Playboy misstrauisch.
„Die Sache“, sagte Sunlight, „für die Sie und Ihre Regierung mir zehn Millionen Dollar zahlen werden.“

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