„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (57)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 4.11.2022

Die drei Männer redeten in einer Sprache, die weder Ham noch Long Tom verstanden. Fifi schlug wieder um sich, kreischte gellend und versuchte, sich aufs Eis zu ziehen. Sie rutschte immer wieder ab. Die drei Männer kümmerten sich nicht um sie, sie blickten nach oben zu dem Flugzeug, das die Bombe abgeworfen hatte. Das Flugzeug kreiste über dem Spalt im Eis, senkte sich und setzte sanft auf. Es war ebenfalls mit Schwimmern, Kufen und Rädern ausgerüstet.

„Komm raus“, sagte einer der Männer am Ufer. Long Tom erkannte Civans Stimme. „Ihr habt lange genug gebadet.“
Da niemand ihnen half, waren Ham und Long Tom auf sich selbst angewiesen. Sie zerrten Fifi an Land, die wie von Sinnen war.
„Hören Sie endlich auf!“ sagte Long Tom wütend. Fifi hörte nicht auf.
„Idiotisches Weibstück“, sagte Long Tom grob. „Sie wollten uns doch unbedingt begleiten! Das haben Sie jetzt davon …“
Civan brummte einen Befehl. Einer seiner Begleiter ging weg und kam wenig später mit drei Fallschirmen wieder; er schleifte die offenen Fallschirme hinter sich her, und Ham und Long Tom erfassten, dass die drei Banditen mit diesen Fallschirmen abgesprungen sein mussten.
Das Flugzeug kam auf dem Wasser gemächlich näher; auf einer der Tragflächen kauerte ein Mann mit einem Bootshaken. Er stemmte ihn gegen das Eis, damit die Maschine nicht hart aufprallte. Der Pilot Porto Novyi steckte den Kopf aus dem Fenster des Cockpits. Civan rammte Ham und Long Tom sein Gewehr in den Bauch. „Zieht die Kombinationen aus!“
Ham fror entsetzlich, aber plötzlich wurde ihm noch kälter.
„Wir werden erfrieren“, sagte er erschrocken. „Sie können doch nicht . . .“
„Es ist mir ein Vergnügen!“ meinte Civan grimmig. „Vorwärts, zieht das Zeug aus.“
Ham und Long Tom zogen die triefenden Kombinationen aus. Sie wussten, dass sie in dem dünnen Unterzeug, das sie darunter trugen und das obendrein nass war, in spätestens einer halben Stunde erfroren sein würden. Civan und der Pilot sahen ihnen amüsiert zu. Fifi nahm nichts mehr zur Kenntnis. Sie kreischte nicht mehr, sie weinte still und ergeben vor sich hin.
„Sehr schön“, sagte Civan zufrieden. „Wo ist Savage?“
Long Tom und Ham konnten es sich nicht erlauben, die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. Sie mussten sich schnell eine Geschichte ausdenken, die einigermaßen plausibel war. Sie sahen einander ernst an, dann wandte sich Ham um und starrte trübe auf das schwarze Wasser, er schien mit den Tränen zu kämpfen.
Long Tom hatte begriffen, worauf Ham hinauswollte.
„Nimm es nicht so schwer“, sagte er scheinbar mitleidig.
„Er tut mir so leid . . .“, sagte Ham erstickt.
„Doc war im Flugzeug.“ Long Tom schluckte. „Die Bombe . . . hat ihn getötet.“
„Savage ist tot?“ Civan grinste breit.
Ham nickte, er wirkte schmerzgebeugt. Plötzlich riss er sich herum, warf sich auf Civan und packte ihn an der Gurgel.
„Ihr habt ihn auf dem Gewissen!“ kreischte er, als hätte Fifi ihm Unterricht in falschen Tönen erteilt. „Ich bringe euch um!“
Civan schüttelte ihn ab, und Ham ließ es nicht auf eine ernstliche Prügelei ankommen. Civan war überzeugt.

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