Die große Unschuld

Für politisch Verantwortliche gehört es sich so, in Talkshows und Interviews mit Nachrichtenmagazinen darauf hinzuweisen, dass die Wähler der NSAfD nicht automatisch Nazis seien. Ein jeder Talker beeilt sich, das auch ungefragt zu betonen. Und es klingt dann immer ein bisschen so, als seien sie allesamt keine Nazis, als schlösse es sich geradezu aus, ein Wähler dieser Partei und gleichzeitig ein rechtsradikaler Idiot zu sein.
Sogar Altbundespräsident Joachim Gauck, den ich insgesamt für gescheit und besonnen halte und der – anders als die meisten dieser Betoner und eiligen Ausschließer – gar nicht wiedergewählt werden kann, mischt bei diesem Getue ganz vorne mit.
Dabei ist es relativ wurscht, ob diese Wähler Nazis sind oder nicht. Auch ihre Ausreden sind streng genommen wurscht (irgendeinen Frust schiebt schließlich jeder).  Entscheidend ist, wen sie wählen würden und dass sie es tatsächlich tun. Denn auf diese Weise versetzen sie die Feinde der Demokratie in die Lage, die Abschaffung der Demokratie zu betreiben. Es ist ja nicht so, dass uns das nicht bereits auf deutschem Boden vorgemacht wurde und seither in aller Welt immer wieder mit all seinen Konsequenzen präsentiert wird.

Was haltet ihr davon, Freunde? Wer die NSAfD nicht mag und / oder das in Kameras und Mikrofone hinein behaupten will, der könnte doch einfach mal damit aufhören, die Wähler der Rechtsradikalen zu verharmlosen. Ohne Wähler sind Nazis zwar ekelhaft und peinlich, aber noch nicht zwingend gefährlich. Jedenfalls nicht für die Demokratie an sich.

Dieser Beitrag wurde unter Fernsehen, Gesellschaft abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert