Wednesday’s Child

betr.: 39. Todestag von Matt Monro

Matt Monro starb zu früh und war zu selten Ur-Interpret, um wirklich erinnert und vermisst zu werden. Dass sein Bariton, der eine reife Bourbon-Note hatte, dem von Frank Sinatra nicht unähnlich war, ist Vor- und Nachteil zugleich, und im Gegensatz zu Sinatra war Monro kein attraktiver Entertainer mit Mass-Appeal. Damit ist sein Mängelregister allerdings erschöpft – er war ein großartiger Sänger!

Matt Monro kam am 1. Dezember 1930 als Terry Parsons in London zur Welt und wuchs in zwei Epochen der Popkultur hinein, die sein Talent gut brauchen konnten: die Swinging Sixties und die glanzvolle Spätphase des klassischen Filmsongs. Ihm oblag es, den ersten Bond-Titelsong zu interpretieren: Lionel Barts „From Russia With Love“, und es ist bezeichnend, dass er sich den Chart-Erfolg mit zwei gleichzeitig laufenden vokalen Coverversionen teilen musste.

Es folgten Arbeiten mit Quincy Jones, Roy Budd* und John Barry, dessen neben Shirley Bassey wichtigster Interpret er werden sollte und mit dem er auch Konzerte gestaltete.
Zum Aufstieg des gefeierten Songtexters Don Black hat Monro sogar durch persönlichen Support beigetragen; später waren beide gemeinsam mit Barry am Oscar-gekrönten „Born Free“ beteiligt, der in den Charts wiederum bescheiden performte. Black blieb ihm als Manager verbunden.

Wenn man sich einmal auf Monros Film-Repertoire konzentriert – und Film-Inspirierte Singles wie „This Way Mary“ (nach „Mary Queen Of Scots“) mit berücksichtigt -, kommt eine imposante Playlist zustande, die von einem intelligenten, berührenden Personalstil getragen wird. Doch auch seine Interpretationen viel gespielter Popsongs (einige unter der Leitung von George Martin) sind charmant und originell.
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* Siehe auch https://blog.montyarnold.com/2021/01/13/the-precious-moments-theme-from-the-sea-wolves/

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