Die KI glotzt zurück

Ohne ein Gefühl der Erleichterung – also ohne die schockierenden Fortschritte der KI in Frage zu stellen – bin ich dennoch regelmäßig verblüfft, wie durchschaubar sie immer noch ist. Seit die Printmedien regelmäßig in reich bebilderten Artikeln über das Potenzial der künstlichen Intelligenz berichten, Grafiker und Illustratoren um ihre Jobs zu bringen, setzen sie sie auch gerne in anderen Zusammenhängen ein. Als Endverbraucher, der immer noch an gewissen analogen Strukturen festhält, staune ich darüber, wie sehr sich all diese kybernetischen Kunstwerke ähneln – ungeachtet ihrer völlig verschiedenen Inhalte. Zumindest wenn es um Illustrationen geht, bemerke ich ihre Herkunft aus dem digitalen Rumpel-Baukasten sofort. Woran liegt das?
Zum Beispiel daran, dass ChatGPT sehr gerne Augen an Orten abbildet, wo diese nicht hingehören: im Weltraum, im Meer, am Strand, am Himmel, auf Maschinen …
Ich glaube, der Siegeszug der KI als perfektes Täuschungswerkzeig ließe sich um einige Tage beschleunigen, wenn unsere Grafiker zu ihren Programmierungen den Befehl: „Ohne Augen!“ hinzufügen würden.

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