Ein großer Bruder wie er im Buche steht

betr.: 112. Geburtstag von John Cheever

Das größte Genie kann wenig erreichen, wenn es nicht gefördert oder wenigstens ermöglicht wird. So werden wir beispielsweise nie erfahren, wie beglückend es wäre, der Musik eines Komponisten zu lauschen, der wegen ausbleibenden Erfolgs vergessen wurde, lange ehe wir zur Welt gekommen sind.
Wie sich diese entscheidende Phase im Leben des großen amerikanischen Erzählers John Cheever abgespielt hat, wird hier erzählt:

1930 zog John zu seinem Bruder Frederik nach Boston, der dort bereits ein junger Geschäftsmann geworden war. Die Brüder verstanden sich gut und versuchten, nachdem ihre Eltern sich getrennt hatten, eine eigene Familie aufzubauen. John versuchte sich nach seinem ersten Erfolg mit „Expelled“ weiter im Schreiben und konnte aber wenige seiner Geschichten veröffentlichen. Malcolm Cowley wiederum verhalf ihm zu einem Aufenthalt in der Künstler-Kolonie Yaddo, in welcher er fast zwei Monate Kreativität und Kraft schöpfen konnte. Nach seiner Rückkehr zu seinem Bruder begann er sein eigenes Leben aufzubauen. Er nahm sich eine eigene Wohnung in New York und begann mit kleineren Jobs seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der Kontakt zu Cowley sollte sich alsbald abermals als vorteilhaft erweisen, an einem Abend (midwinter 1934) trafen sich beide zu einem Abendessen und besprachen die berufliche Zukunft von John. Cowley, der sehr an das Talent des jungen Cheever glaubte, sagte an diesem Abend folgendes: „It’s Friday now, … Why don’t you write a story a day for the next four days, non of them longer than thousand words? Then bring them to me and I’ll see whether I can’t get you some money for them.”. John willigte ein und schrieb folgende vier Geschichten: “The Princess”, “Brooklyn Rooming House“, „Buffalo“ und „Bayonne“. Die erste erschien in der The New Republic, die nächsten beiden kaufte The New Yorker. „Bayonne“ wurde erst 1936 in einem kleinen Magazin veröffentlicht. Seine Arbeit begann sich zu lohnen. Er verkaufte seine Werke an verschiedene Zeitungen und Magazine, so z.B. Collier’s, Story, The Atlantic, The Yale Review. u.v.m.

Aus der Hausarbeit „Über John Cheevers ‚Der Schwimmer‘ – Ein Beispiel für schwarzen Humor“ von Axel Adler, Leseprobe auf https://www.hausarbeiten.de/document/29712

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