April in Paris

Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren habe ich Paris besucht. Von allen Weltmetropolen, die ich bisher persönlich betreten habe, war diese stets die märchenhafteste für mich, die mir zudem tatsächlich bewohnbar erschien – eine pikante Mischung. Außerdem erlebte ich dort in meiner Jugend das dicke Ende einer Romanze, die im Elsass begonnen hatte; dazu passend lief im Radio „Les histoires d‘amour finissent mal … en general“ von Les Rita Mitsouko.
Die Schönheit dieser Stadt, die malerische Aura der dort umherwuselnden Menschen (Fremde wie Einheimische) hat mich wieder entzückt – wenn ich auch seit meinem letzten Besuch in Frankfurt am Main nicht mehr beständig solche Furcht hatte, achtlos oder absichtlich über den Haufen gerannt zu werden. Das hatte ich so nicht in Erinnerung. (Erinnern sie sich an die Szene aus „Carnival Of Souls“, in der die Heldin ein Bekleidungsjaus besucht? So ähnlich kam ich mir auf dem erstaunlich engen Trottoir vor.) Die größte Überraschung bereitete mir jedoch das Ein- und Ausatmen. Die Luft war so stickig und übelriechend, dass mich – hätte sich dieser Wert nur geringfügig weiter verschlechtert – vermutlich Erstickungsängste befallen hätten. Das gab dem Adjektiv „atemberaubend“ eine echte Kalauerqualität.
Paris bleibt ein berauschender Ort für mich, aber seine Bewohnbarkeit gehört ab jetzt – wie die Liebe – zum märchenhaften Teil.

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