Von wegen Winterdepression

Im hinteren Teil des aktuellen „Spiegel“ tut sich das Winterlöchlein im Rahmen eines Interviews auf, in dem die Psychologin Kari Leibowitz ganzjährig hilfreiche Tipps verrät. Was tun gegen die Niedergeschlagenheit der lichtlosen Jahreszeit? Vor allen jetzt, da die Umschaltung auf Winterzeit uns die letzten lichten Wohnminuten zwischen Schichtbeginn und Feierabend auch noch weggebissen hat.
Erst einmal wird es bitter. Nicht jeder, der zwischendurch über graues Wetter jammert, kann sich gleich damit brüsten, eine Winterdepression zu schieben. Diese ist nämlich ein seriöser medizinischer Terminus, der an eine Reihe von Symptomen gebunden ist. Auch wenn er in der Alltagssprache ähnlich unsachgemäß verwendet wird wie etwa das Wort „Kultfilm“*.
Aber dann folgt viel Aufmunterndes.
Leibowitz: „Man muss nach kleinen Gelegenheiten suchen. Ich glaube, dass viele Menschen Dinge tun, die sich nicht optimal anfühlen, aber optimal sind. Was würde passieren, wenn wir ein Experiment machen: Ich sage eine Woche lang, vielleicht in der Woche vor Weihnachten, zu allem Nein, zu dem ich Nein sagen kann. Die Leute sind oft überrascht, was da zusammenkommt. Andere Möglichkeiten können sein: An einem Abend in der Woche legt man sein Handy weg, man schaut am Wochenende nicht in die E-Mails. Die Pausen summieren sich und machen einen Unterschied aus.“
Wer das jetzt einfach grundsätzlich befolgt – vor allem die letzten beiden Ratschläge –, für den geht die Sonne so richtig auf. Wetterunabhängig.

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* Siehe https://alle42kultfilme.letscast.fm/episode/was-ist-ein-kultfilm

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