Trauerspiel mit Karten

Vor einigen Tagen hatte ich das Bedürfnis einer Kollegin, mit der ich privat nicht in regelmäßigem Kontakt stehe, einen mitfühlenden Gruß zu schicken, weil es in ihrer Familie zu einem argen Krankheitsfall gekommen ist. Eine kleine, geschmackvolle Karte schien mir das rechte Medium. Zum Glück gibt es in meiner Nähe ein Geschäft, das edle Papierwaren anbietet, dekorative Kleinigkeiten und sogar ein wenig Künstlerbedarf. Ich fand tatsächlich ein paar Karten, die mir gefielen, aber jede davon war an irgendeiner Stelle mit einem Aufdruck versehen, der etwas verkündete („www.fegefeuer-verlag.de“) oder erklärte. Da stand dann: „In stiller Trauer“ … – nein, niemand ist gestorben – „In herzlichster Anteilnahme“ …  – das wollte ich eigentlich selbst formulieren … – „In finsterer Stunde“ … das muss einem doch nicht noch einmal gesagt werden …
Kurzum: selbst die beiden Motive, die ich wirklich hübsch fand, hätte ich zerschnippeln müssen, um das abzutrennen, was ich nicht als Teil meiner Botschaft betrachtet habe.

Ich werde mir etwas anderes überlegen müssen.
Die gute Nachricht: es gibt immer noch Marktlücken!

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