betr.: 139. Geburtstag von George M. Cohan
„Ich finde es schön, wenn ein Mädchen Klavierspielen kann“, sagt Charles Durning als ergrauter Vater einer erwachsenen Tochter zu Dustin Hoffman – den er für eine Dame hält. Die Szene stammt aus „Tootsie“, von „TV Spielfilm“ spitzfindig / zutreffend als „die zeitbeste Filmkomödie aller Zeiten“ bezeichnet. Der verkleidete Dustin Hoffman ist tatsächlich überzeugend – sowohl als Frau wie auch als Mann, der sich in Windeseile rechtzeitig als Frau ver- und wieder als Mann zurückverkleiden muss. Unzweifelhaft wäre das in Wirklichkeit nicht ganz aufgegangen, aber die Illusion ist perfekt, und um nichts anderes geht es im Film.
Ganz anders als in der rührseligen Klamotte „Mrs. Doubtfire“, in dem das Gesicht von Robin Williams so offensichtlich mit Gummipampe zugekleistert ist, dass seine Mitspieler wie Idioten wirken, diesen Schwindel nicht zu bemerken – ganz abgesehen davon, dass der Mann unter der besagten Pampe keinen ambulanten Maskenbildner-Caravan zur Verfügung hat. (Jene Williams-Fans, die behaupten, sowas sei doch überhaupt nicht wichtig, wirken auf mich übrigens genauso.)
Aber zurück zu „Tootsie“. Die traute Runde am Klavier singt zwei Songs, die von dem falschen Mädchen begleitet werden: „That’s All“ von Bob Haymes und Alan Brandt und „Mary’s A Grand Old Name“ aus dem Musical „Forty-five Minutes from Broadway“ von George M. Cohan. Doch doch, es ist nicht unschicklich, diese ur-amerikanische Broadway-Show als Musical zu bezeichnen, auch wenn es diesen Ausdruck damals noch nicht gab. Als der Ragtime erfunden wurde, gab es ja auch den Ausdruck „Jazz“ noch nicht, und der Mensch hatte bereits pro Person eine Blutgruppe, als die Ärzteschaft noch dachte: Menschenblut ist Menschenblut.
Teufel, Teufel – jetzt hab ich mich aber ganz schön verplappert …