Die Stimme eines Rufers in der Endzeit-Wüste

betr.: heutige „Informationen am Morgen“ im Deutschlandfunk

Was nützt es uns, Freitags gegen den Klimawandel zu demonstrieren, aber in der übrigen Zeit ein Leben zu führen, dessen Klimaschädlichkeit von Jahr zu Jahr zunimmt (… mehr Wohnraum zu fordern – obwohl jeder neue Quadratmeter Wohnraum die Umwelt belastet, unsere Jugend zur Erkundung des Planeten zu ermuntern – so dass die Tourismusbranche wächst und wächst …)? Was nutzt eine CO2-Abgabe, die nicht wehtut und uns den Wohlstand (den Urlaub, den Fleischkonsum, das Autofahren …) madig macht? Und wenn sie das  täte, wie um alles in der Welt sollte sie sich politisch durchsetzen lassen? Bessert sich das Klima nur dadurch, dass wir seine Wiederherstellung in Umfragen wichtig finden?

Solche und ähnlich schlimme Fragen stellt (und beantwortet) uns der Ökonom und „Wachstumskritiker“ Nico Paech im Interview unter
https://www.deutschlandfunk.de/oekonom-zu-klimaschutz-wir-brauchen-einen-aufstand-der.694.de.html?dram:article_id=454447.

Nachtrag:
Eine Woche später bekommen wir es in der „taz“ sogar schriftlich: Paech erklärt die „grüne Seifenblase“ für „geplatzt“. Der „ökologische Vandalismus“ könne nur mit einer nicht mehrheitsfähigen Abwahl der eigenen Lebensverhältnisse erreicht werden. Schließlich sei „noch niemand erfroren, verhungert oder erkrankt, wenn er / sie keine Kreuzfahrt, keine Flugreise, keinen SUV, keine maßlose Neuanschaffung an Elektronik und anderen Konsumgütern oder keine 100 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf etc. in Anspruch nehmen konnte.“ Die erwartbar anhaltende Verteidigung dieser Lebensweise werde in Verteilungskonflikte münden. Und dann „wird sich niemand mehr für eine Demokratie einsetzen, die offenkundig am Minimum dessen gescheitert ist, was Humanität bedeutet: Überlebensfähigkeit.“

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