Die besten Vorbilder für Charge und Trickstimme
Zu dieser Serie siehe https://blog.montyarnold.com/2020/12/08/17126/
Ingo Baerow kam 1931 in Frankfurt / Oder zur Welt und ließ sich zunächst zum Großhandelskaufmann ausbilden. Nach dem Schauspielstudium in Berlin gab er sein Debüt am Meininger Theater. Es folgten ein Engagement am Kleist Forum in seiner Heimatstadt und die Mitwirkung in Filmen und Fernsehspielen. 1955 spielte er an der Seite von Simone Signoret im DEFA-Film „Mutter Courage und ihre Kinder“ – der Film blieb unvollendet, und so war es in gewisser Weise auch bei Ingo Baerow selbst. Nach einer Vielzahl zumeist kleinerer Rollen gelang ihm 1961 die Flucht in die Bundesrepublik. Hier arbeitete er weiter als Schauspieler und wurde unter dem Namen Harald Baerow in München zum Synchronsprecher. Doch die Rollen blieben winzig, und seine Unzufriedenheit wuchs. Er betätigte sich – wie auch sein erfolgreicherer Kollege Horst Gentzen – als Antiquitätenhändler.
Eberhard Storeck gab ihm noch am meisten zu tun: als Sergeant Dudu in den „Inspektor Clouseau“-Cartoons in der Trickserie „Der rosarote Panther“ (1973-76) und bei „Mr. Magoo“ (1974-76) als Hausboy Charlie – eine hinreißende Rolle, die die Flammenritter der Cancel Culture heute gleichwohl aufscheuchen würde – obwohl der Trottel in der Serie nicht Charlie ist, sondern ein sehr alter, sehr weißer Mann …
Selbst in den Foren der Hörspielfans ist Baerow nur wegen seiner Mitwirkung auf einigen „Biene Maja“-Cassetten verzeichnet, wo er (anders als in der TV-Serie) z.B. die Stubenfliege Puck sprach.
Ende der 70er Jahre zog sich der als liebenswürdig beschriebene Künstler aus den Ateliers zurück, um fortan am Münchner Residenztheater als Souffleur zu wirken.