„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (36)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 8.6.2022

Der Coronel war Vertreter eines lateinamerikanischen Staates. Allerdings war er es nicht offiziell, obwohl er in seiner Heimat einen hohen Rang bekleidete. Tatsächlich versorgte er seine Heimat mit Nachrichten, die zumeist aus dunklen Quellen stammten.
Er hatte einen langen spanischen Namen, aber im allgemeinen wurde er nur Coronel oder Don Carlos genannt, und war der Busenfreund seines Präsidenten, der einer der blutrünstigsten Diktatoren seines Kontinents war. Der Präsident liebäugelte mit den Naturschätzen eines Nachbarstaates und hätte mit Vergnügen das Leben von einigen hunderttausend Soldaten geopfert, wenn es ihm damit gelungen wäre, diesen Nachbarstaat an sich zu bringen.
Was ihn bisher davon abgehalten hatte, wenigstens den Versuch zu unternehmen, war die Tatsache, dass der Nachbarstaat von einem Manne regiert wurde, der nicht weniger brutal und blutrünstig war als der Präsident oder Don Carlos, auch wenn dort von Demokratie die Rede war, weil der Regierungschef sich alle vier Jahre von seinen Untertanen wiederwählen ließ, während der Präsident auf solche Formalitäten souverän verzichtete. Der Regierungschef des Nachbarstaates hätte mit Vergnügen auch mehr als hunderttausend Soldaten geopfert, um die persönlichen Vorteile, die die Mineralien ihm bescherten, zu behalten. Dieser Regierungschef hatte ebenfalls einen langen spanischen Namen, aber er wurde von der Öffentlichkeit, die sich durch seinen Lebenswandel — der in der Tat bemerkenswert war — täuschen ließ, mit gutmütigem Spott nur Playboy genannt.
Nur wenigen Leuten war bekannt, dass dieser Playboy sich seit dem Vortag in New York aufhielt. Er reiste inkognito, aber zu den wenigen Leuten, die von seiner Anwesenheit wussten, gehörte John Sunlight. Auch der Playboy zählte zu seinen Freunden. Ihn rief Sunlight als nächsten an.
„Ich schicke Ihnen in zwei Stunden meinen Wagen“, sagte Sunlight. „Ich habe eine gute Nachricht für Sie.“
Er tätigte noch mehrere Telefonate und traf weitere Verabredungen.
Don Carlos, der Coronel, kam um achtzehn Uhr an. Zu dieser Zeit wurde es auf der Insel bereits dunkel.

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