„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (40)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 6.7.2022

12. Kapitel
Die Attacke (Island Raid)

Doc antwortete nicht; er verließ sich darauf, dass Ham und Monk ohnehin bald alles erfahren würden. Er öffnete einen der Ausrüstungskästen und zog drei Tauchgeräte heraus. Die Männer legten die Geräte an, klemmten die Kästen unter den Arm und stiegen ins Wasser.
Doc trug am Handgelenk einen phosphoreszierenden Kompass, mit dem er sich auch unter Wasser orientieren konnte. Er richtete sich nach dem Kompass, bis sie die Insel erreicht hatten, dann drehte er ihn nach innen, damit die Leuchtzeichen ihn nicht verrieten.

Leise stiegen sie aus dem Wasser und schlichen zu einer Mulde, die der Fluss in die Felsen gegraben hatte. Vor ihnen lag ein niedriges Kliff, das in regelmäßigen Abständen in gleißendes Licht getaucht wurde, wenn es in den Kegel des Leuchtfeuers weiter stromaufwärts geriet. Hinter dem Felsen lag das burgähnliche Gebäude.
Es klickte leise, als Doc abermals einen der Kästen öffnete; Ham und Monk fühlten, wie ihnen Kopfhörer in die Hand gedrückt wurden. Sie stülpten die Kopfhörer über. Sie hörten ein Stimmengewirr, von dem sich allmählich eine Stimme deutlich abhob.
„Civan“, sagte die Stimme, „weißt du noch, wie wichtig Serge Manow für mich war?“
„Serge Manow war Ihr größter Feind“, erwiderte Civan.
„Genau“, sagte die andere Stimme. „Und jetzt hab‘ ich einen anderen größten Feind.“
„Wen?“ fragte Civan.
„Savage“, sagte die bedrohliche Stimme. „Civan, ich möchte am liebsten in der Umgebung von New York bleiben und diesen Savage erledigen, aber es ist nicht möglich. Ich habe andere Pläne, die ich nicht gefährden darf. Savage könnte sie gefährden. Deswegen fliegen wir in die Arktis.“
„Ja, Sir“, sagte Civan.
„Ich habe Verabredungen mit Männern getroffen, mit denen ich ins Geschäft kommen möchte“, sagte die Stimme. „Sie werden ebenfalls in die Arktis kommen, aber nicht gleichzeitig, sondern einer nach dem anderen.“
Schritte verklangen.
„Wer ist der Mann?“ flüsterte Monk.
„John Sunlight“, sagte Doc.
„Aber wieso …“
„Ich war vorhin schon einmal hier“, sagte Doc. „Es ist mir gelungen, bis zum Haus zu schleichen und an einigen Fenstern Haftmikrophone zu befestigen. Hinein konnte ich nicht — das Haus wird zu gut bewacht. Übrigens befindet sich rings um die Insel eine Alarmanlage, sie wird von Bojen getragen. Kein Boot könnte sich unbemerkt der Insel nähern.“
„Deswegen sind wir also geschwommen“, sagte Monk. „Alles klar. Aber warum liegen wir hier herum? Wir vergeuden nur Zeit …“

Oben an der Treppe, die zum Haus führte, stand ein Posten, ein dunkelhäutiger, dunkelhaariger Mann. Er dachte an die Monate, die er auf dem Eisbrecher in der Arktis verbracht hatte. Er dachte daran, wie und wovon er und die anderen unterwegs gelebt hatten, und ihm war ein wenig elend.
„Beregeeles!“ schrie eine Stimme aus einem der Fenster. „Pass auf, du dummer Hund! Siehst du das Feuer nicht?“
Der Posten setzte sich in Trab, entdeckte einige Yards weiter unten am Weg ein Feuer und rannte hin. Das Feuer war nicht der Rede wert. Anscheinend hatte jemand einen Zigarettenstummel weggeworfen, und einige dürre Grashalme hatten Feuer gefangen. Sie qualmten mehr als sie brannten.
„Jemand hat eine Zigarette weggeworfen!“ rief er zum Haus hinauf.
Inzwischen waren Doc, Ham und Monk längst in dem burgähnlichen Gebäude. Doc hatte das Feuer entfacht, aber nicht mit einer Zigarette.
Doc ging voraus. Er durchquerte ein Foyer, das so groß wie ein kleiner Saal war, öffnete geräuschlos eine Tür und schob sich hindurch.
Sunlight war nicht im Zimmer; dafür saß Civan am Tisch.
Er entdeckte Doc, stieß einen Schrei aus und eilte zu einer anderen Tür. Er konnte Doc nicht erkannt haben, denn Doc trug einen kugelsicheren transparenten Helm, der zugleich als Gasmaske diente, und ein glitzerndes Kettenhemd.

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