Warum so verzweifelt?

Wie viele krampfhafte Witzchen passen in einen kürzeren Zeitungsartikel? Ungefähr so viele wie in einen Videoblog des selben Verfassers. Oder in einen Stand-Up-Monolog.
Auf alle Fälle sind es mehr als Sie denken, bevor Sie den untenstehenden SZ-Artikel gelesen haben. Es ist der Text eines Mannes, der auch ohne solche Gastbeiträge schon alle Hände voll zu tun hat, die Medienwelt zu bespaßen. Auf der selben Zeitungsseite heißt es in einem anderen Zusammenhang „Lustig? Nicht mehr lustig? Schon wieder lustig? (…) was noch lustig ist, verschwimmt (…) manchmal auf witzige, manchmal auf erschütternd dumme, manchmal auf gefährliche Weise“ „in einer von Ironie überreizten Lachgesellschaft“.
Für die Helden dieser Zielgruppe bedeutet das, so viele Pointenversuche wie noch nie in jeden Quadratzentimeter Bildschirm bzw. Zeitungspapier zu quetschen! Da kann dann auch schonmal ein Sprachbild verrutschen (das Schwein bläst zur Jagd) oder die kluge Metapher zum Schluss die Wohnsituation des Lesers verfehlen (bei mir ist nicht das Klo gekachelt, sondern das Badezimmer).
Und bei alledem bleibt auch noch Zeit zum Rumjammern! Doll!

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