Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit (61)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 2. Dezember 2022

Sunlight hatte die Effekthascherei mit den Tropenkleidern aufgegeben, die ihm höchstens einen Schnupfen bescheren konnte; er trug jetzt einen dunklen Anzug und hatte sich eine schwarze Fliegerhaube auf den Kopf gestülpt. Er wirkte ausgesprochen finster und gefährlich; trotzdem zwang er sich zu einem liebenswürdigen Lächeln.
„Euer Chef behandelt euch ziemlich schlecht“, sagte er auf Spanisch.
„Wir können uns nicht beklagen“, erwiderte Doc in derselben Sprache, wobei er sich bemühte, möglichst raukehlig und ungebildet zu reden, um sich von dem wirklichen Adonis nicht zu unterscheiden. „Wir haben viele Vorteile.“
„Sind Sie schon lange bei Seiner Exzellenz?” erkundigte sich Sunlight.
„Eine ganze Weile“, entgegnete Doc.
Er konnte nur hoffen, dass diese Auskunft stimmte; die Zeit hatte nicht ausgereicht, den Lebenslauf der beiden Leibwächter zu studieren.
„Wo sind Sie geboren?“ fragte Sunlight.
Ohne nachzudenken nannte Doc ein kleines Gebirgsnest in der Heimat des Playboys.
„Davon hab‘ ich schon gehört“, sagte Sunlight. Er dachte nach. „Für euch muss diese Kälte scheußlich sein, ihr seid nicht daran gewöhnt. Ich war in Sibirien, da ist es nicht viel wärmer. Ihr habt es bald hinter euch. Ich nehme an, dass euer Chef heute abend zurückfliegt. Ich werde ihm eines meiner Flugzeuge zur Verfügung stellen.“
Monk atmete tief ein. „Doc, wenn wir ihn jetzt hochnehmen …“
„Nein“, flüsterte der Bronzemann. „Vorher müssen wir wissen, was er plant. Wir müssen unserer Sache ganz sicher sein. Wir ahnen, was er vorhat; das ist aber auch alles.“
„Meinetwegen.“ Monk stimmte zu. „Aber wenn ich noch lange den Leibwächter dieses Playboys spielen muss, bringe ich ihn um!“
„Das eilt nicht“, sagte Doc. „Wir sollten uns lieber um unseren Ausrüstungskasten kümmern.“
„Kann ich dir helfen?“
„Du kannst ihn holen“, sagte Doc. „Ich bleibe hier und beschaffe dir ein Alibi für den Fall, dass jemand dich vermissen sollte.“
Doc Savage blickte Monk nach. Monk verschwand in der Richtung, in der das versteck des Kastens lag, und wurde Sekunden später von der Dunkelheit aufgesogen. Der wirbelnde Schnee löschte seine Fußspuren aus.

Der Posten, der das Zelt bewacht hatte, war nirgends zu entdecken, und Doc fragte sich, was wohl aus ihm geworden war. Die Frage wurde bald beantwortet. Aus einem der Iglus drang ein schriller Schrei; Doc erkannte die Stimme des Postens. Offenbar war es ihm im Freien zu kalt geworden, er war in einen der Iglus gekrochen und eingeschlafen. Sunlight hatte ihn suchen lassen, und seine Leute hatten den Schläfer entdeckt.

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