Der Song des Tages: „Flash“

betr.: Geburtstag der Weltraumhelden „Buck Rogers“ (1929) und „Flash Gordon“ (1934)

1980 überraschte die Rockband Queen ihre Untertanen mit einem Ausflug in die Rock-Oper, was sie nun auch in die Soundtrack-Fächer Einzug halten ließ (wenn es denn im betreffenden Laden eins gab).
Mike Hodges‘ Trashfilm „Flash Gordon“ wirkt heute selbstironischer als er es tatsächlich war: in den 80ern war vieles absolut ernst gemeint, von dem wir uns das heute niemals vorstellen könnten. Großproduzent Dino De Laurentiis wird vom vielgeschmähten Floppen seines Films ebenso überrascht gewesen sein wie von dessen späterer Verkultung. Neben den Charakterschauspielern Max von Sydow und Chaim Topol ist auch Timothy Dalton darin zu sehen, der heute berühmt dafür wäre, die größte Fehlbesetzung in der „James-Bond“-Filmreihe zu sein, wenn dieses schmachvolle Kapitel nicht längst allseits verdrängt wäre.

Ein Klassiker, den alle kennen – viele, ohne ihn je gehört zu haben. Die Filmmusik-LP liegt inzwischen als großzügig ergänzte Doppel-CD vor.

Nicht weniger schräg als der Film selbst ist, wie die Arbeit von Queen rezipiert wurde. In den Radio-Hitparaden lief der Titelsong „Flash“ sehr gut, aber niemals kam mir am Lautsprecher ein anderer Track zu Ohren. Ebenso verhielt es sich seither in den zahlreichen Kompilationen, Dokus und Würdigungen des Queen-Repertoires. Da ich die Soundtrack-LP nicht besitze (trotz meiner Vorliebe für Soundtracks, Comics, Science-Fiction, Musicals und – in unaufgeregterem Maße – auch für Queen), ist er bis heute alles, was ich aus diesem Werk je gehört habe. Und das ist noch weniger als man denkt! Wie wir uns erinnern, besteht besagter Song nur aus einer oft wiederholten Titelzeile und einem kurzen, lyrischen B-Teil. Was dieses in Minuten gerechnet kleine Bisschen auf die Länge einer Single bringt, sind viele Wiederholungen der Titelzeile und kleine Dialogfetzen aus dem Film.

Was einem so alles durch den Kopf geht, fast hundert Jahre nachdem der Weltraumheld „Buck Rogers“ als erster Science-Fiction-Comic als Comic-Strip einen Platz in Tageszeitungen der USA eroberte wie einen Planeten der M-Klasse. 17 Jahre später wurden seine Abenteuer als zwölfteiliges Matinee-Serial verfilmt. Darin spielte der gleiche Buster Crabbe die Hauptrolle, der zeitgleich auch Flash Gordon spielte (als der er mir noch viel später im Dritten Programm als TV-Serie begegnete). Dieser Weltraumheld war auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem Vorbild in der amerikanischen Tagespresse gestartet.

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Eine Antwort zu Der Song des Tages: „Flash“

  1. HF sagt:

    Dieser Blog-Post hat mich tatsächlich dazu veranlasst, das Album hervor zu kramen und nach gefühlten 40 Jahren mir noch einmal anzuhöhren. Denn auch ich hätte kein anderes Stück von dem Album nennen können. Es ist tatsächlich so, dass außer dem Titelsong Flash kein Stück auf dem Album ist, welches für das Radio verwertbar gewesen wäre. Danke für die Erinnerung an dieses Album. Denn nach so langer Zeit es noch einmal zu hören lässt mich diese Filmmusik ganz neu bewerten.

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