Der Song des Tages: Hallelujah from “The Robe”

betr.: Ostern / Ende der Karwoche

Als Kind sowohl der 70er Fernseh-Jahre als auch einer Kirchenmusikerin war ich regelmäßig Zeuge alter amerikanischer Bibelschinken. Diese Filme liefen das ganze Jahr über, nicht nur zu den wichtigen Feiertagen, und das Repertoire war weitaus umfangreicher als heute. Den ersten Breitwandfilm der Kinogeschichte, „Das Gewand“ von 1953, mochte ich besonders. Das galt und gilt auch für die Filmmusik von Alfred Newman, der sich hier auf dem ureigenen Terrain des Historienfilm-Spezialisten Miklós Rózsa fabelhaft schlug.
Mir blieb nichts anderes übrig, als den Soundtrack vor dem Fernseher kniend mit einen primitiven Plastikmikro auf Cassette aufzunehmen, das Soundtrack-Album sollte aber einige Jahre später zu den ersten einschlägigen LPs gehören, die ich in meine Sammlung aufnehmen konnte.
Den Heiland bekommen wir in dieser Verfilmung nicht zu sehen (jedenfalls nicht sein Gesicht), ebenso wurde es auch in „Ben Hur“ gehalten. Die kurze Zeitspanne zwischen dem Jubel, der Jesus am Palmsonntag entgegenbrandet, und seiner Kreuzigung schnurrt im Kirchenjahr auf eine knappe Woche zusammen. Das ist eine der wenigen Lehren, die mir aus meiner katholischen Erziehung bis heute geblieben sind: Popularität ist flüchtig. Um es mit den Worten von H. L. Mencken auszudrücken: Die gleichen Vollidioten, die dir gestern noch zugejubelt haben, tanzen morgen um den Scheiterhaufen, auf dem du verbrannt wirst.  

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