Herrliche Zeiten

So einig – Wenn das keine gute Nachricht ist! – waren sich noch nie alle, die was dazu sagten: das war ein schlimmes Jahr!
Die natürliche Fortsetzung eines solchen Stoßseufzers müsste in etwa lauten: aber das nächste wird besser. Das sagt aber kaum jemand. Warum nicht? Es handelt sich um eine Freud’sche Glanzleistung. Uns ist klar, dass wir es hier nicht mit einem einzelnen Jahr zu tun hatten, sondern mit einem Jahrzehnt zu tun haben.
Seit den „Wilden Zwanzigern“ vor 100 Jahren neigt der Mensch dazu, Jahrzehnte zu definieren und nummeriert einzutüten. Und er hat recht. Es ist verblüffend, wie sauber sich die meisten Dekaden (seither) auch inhaltlich von ihren Nachbarn absetzen. Wenn das auch nicht immer auf den Tag pünktlich geschieht. Während die vorigen „Roaring Twenties“ nicht am 31.12.1929 endeten, sondern zwei Monate zuvor mit dem Börsenkrach, so endeten die 2010er punktgenau gestern vor fünf Jahren mit der Verkündung von Covid19. Wir sind mittendrin!
Es sind herrliche Zeiten für Historiker!

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