Letzte Lockerung

betr.: Ende der Maskenpflicht im ÖPNV

Eine berühmte Zukunftsforscherin und Spieleentwicklerin dachte unlängst in einem Interview darüber nach, ob wir am Ende der Pandemie-Beschränkungen alle zu Experten für soziale Simulationen gereift wären. Schon vor Jahren hatte sie an einem Experiment teilgenommen, in dem alle eine medizinische Maske trugen. Nach einer Weile gewöhnten sich die Beteiligten daran, in den halbverdeckten Gesichtern ringsum zu lesen.
Neulich habe ich mir in der U-Bahn ein kleines Grimassenschneiden mit einem Baby geliefert. Obwohl ich – der noch ungelockerten Regel entsprechend – eine Maske trug, konnte das Kind meine Mimik anscheinend mühelos deuten. Erst dachte ich, es müsse sich wohl um eine angeborene Fähigkeit handeln, die wir mit dem Erwachsenwerden wieder einbüßen – so wie die Fähigkeit, gleichzeitig zu schlucken und zu atmen, oder den Glauben an den Weihnachtsmann. Es kann aber auch sein, dass das Kind einfach nur im Training war. Schließlich hatte es sein ganzes Leben in der Pandemie verbracht.
Jedenfalls war es ein sehr lustiger Blickwechsel.

Dieser Beitrag wurde unter Gesellschaft abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert