Die X-Men (Fortsetzung vom 24.9.2019)
Nachspiel und Siegeszug
Obwohl mit Stan Lee, Jack Kirby, Jim Steranko und Roy Thomas hochkarätiges Personal an den Abenteuern der „X-Men“ gearbeitet hatte, war die Serie langsam versandet. Ab #66 wurden nur Wiederholungen gedruckt. Erst nach dem Ende des Silver Age sollte die Stunde der jungen Mutanten schlagen.
1975 schufen Autor Len Wein und Zeichner Dave Cockrum eine neue internationale Mannschaft. Zu ihr gehörten der deutsche Teleporter Nightcrawler, der russische Stahlmensch Colossus und die afrikanische Wettergöttin Storm. Zu einem Star sollte sich der virile Kanadier Wolverine entwickeln, den animalische Instinkte, ein Heilungsfaktor, Adamantium-Krallen und ein loses Mundwerk auszeichneten. Herb Trimpe hatte den Mutanten erstmals in „Hulk“ #180 gezeichnet. Obwohl ein Einzelgänger, mischte Wolverine in seiner Heimat bei „Alpha Flight“ mit und wurde später ins Team der X-Men integriert.
Der Autor Chris Claremont ließ die Truppe mit Hilfe des Zeichners John Byrne für Jahre zur beliebtesten Marvel Heftreihe werden. Die Stories „Dark Phoenix Saga“ und „Days Of Future Past“ gelten als Meisterwerke dieser Phase. Jim Lees „X-Men #1 (Vol. 2)“ wurde 1992 mit über fünf Millionen Heften zum meistverkauften Comic aller Zeiten.
Dieser Erfolg trug maßgeblich dazu bei, dass man nach den missglückten Adaptionsversuchen in den 70er und frühen 90er Jahren mit „Spider-Man“ und „The Fantastic Four“ die „X-Men“ als Realfilm ins Kino brachte. Das war im Jahre 2000 und startete die heutige Flut von Marvel-Verfilmungen. Der Australier Hugh Jackman wurde mit der Verkörperung des Wolverine innerhalb und außerhalb des Marvel-Kosmos zum Weltstar.
Die Comics erregten im Jahre 2012 noch einmal ein gewisses Aufsehen, als in „Astonishing X-Men“ #51 ein homosexuelles Paar aus dem Umfeld des Mutanten Northstar in New York heiratete, obwohl die gleichgeschlechtliche Ehe noch längst nicht in allen Bundestaaten möglich war.