Das Programm im Dezember
Eine Filmreihe im METROPOLIS KINO Hamburg
in Zusammenarbeit mit der Queer Media Society
und der Salzgeber & Co. Medien GmbH, die viele dieser und zahlreiche andere Filme restauriert hat.
Im Himmel ist die Hölle los
BRD 1983, Buch und Regie: Helmer v. Lützelburg, 82 min.
Mit Billie Zöckler, Dirk Bach, Barbara Valentin, Ralph Morgenstern, Wally Bockmayer
Das pummelige Kleinstadtmädchen Mimi bringt es nach vielen Fehlschlägen zur Frau an der Seite ihres Idols, eines TV-Showmasters. Der Plot ist es nicht, der dieses (nur scheinbar) trashige Musical zu einem ungehobenen Schatz der deutschen Filmkomödie macht. Da könnte man eher auf die Besetzung verweisen (versprengte Angehörige des verwaisten Fassbinder-Ensembles und Kölner Underground-Größen, die bald darauf tatsächlich zu TV-Stars wurden), auf die Satire (der Film spielt 1989 und nimmt hellsichtig die Auswirkungen des frisch eingeführten Privatfernsehens vorweg), auf die zärtlichen Portraits der prolligen Mittelklasse, die irren Dialoge (die landauf, landab von unzähligen Fans auswendig gelernt wurden) oder die Songs (die sich beim Verlassen des Kinos als stabile Ohrwürmer erweisen).
Mo 13.12. 19:30, Einführung: Monty Arnold
Before Stonewall OmU
USA 1985, Regie: Greta Schiller und Robert Rosenberg, 87 min.
Erzählerin: Rita Mae Brown
Die Meinungen gehen auseinander: soll man die CSD-Parade noch immer als politisches Statement in Ehren halten, oder darf man sie als Anlass für eine unbeschwerte Party auffassen, als Siegesfeier über die einstigen Verhältnisse und als Freude über einen gewissen Fortschritt? Da müssen wir uns nicht einigen. Es kann jedenfalls nichts schaden, sich ein Bild davon zu machen, was der „Christopher Street Day“ einmal war, wie er im Juni 1969 aus der Not geboren wurde und wie die homosexuelle Welt vor dem Kampf der Lederkerle und Drag-Queens um die New Yorker Stonewall-Bar ausgesehen hat.
Diese unterhaltsame und erhellende Dokumentation macht nebenbei deutlich, dass sich längst noch nicht alles zum Besseren gewendet hat – aller CSD-Fröhlichkeit zum Trotz.
So 19.12. 17:00, Einführung: Gustav-Peter Wöhler