Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson
Siehe dazu: https://blog.montyarnold.com/2021/10/06/19056/
Fortsetzung vom 17.5.2022
10. Kapitel
Die Hunde des Krieges (War Lords)
Wenig später kam der erste der Männer auf dem Dach wieder zu sich. Geistesabwesend starrte er zu seinen schlummernden Kumpanen hinüber. Er schüttelte den Kopf und begann, seinen Nebenmann zu rütteln.
„He!“ rief er ihm ins Ohr.
Der Schläfer zuckte zusammen und kam ebenfalls zu sich. Eine halbe Stunde später waren alle sechs wieder auf den Beinen. Sie taumelten hin und her. Dann kam auch der Wächter von der Treppe herauf.
„Gas!“ sagte er atemlos. „Irgendwo unten ist eine Chemiefirma, da ist was passiert, und die Dämpfe sind zu uns heraufgedrungen. Wir scheinen ohnmächtig geworden zu sein.“
„Woher weißt du das von dem Gas?“ fragte einer der Männer.
„Ein Inspektor war da und hat es mir gesagt. Direkt danach muss ich umgefallen sein.“ Einer der anderen Männer massierte mit dem Handrücken seine Stirn.
„Ich hab‘ so das Gefühl, als wäre was geschehen, während ich bewusstlos war“, sagte er.
„Was?“ fragte der Mann von der Treppe. Der Mann, der seine Stirn massiert hatte, dachte angestrengt nach. Schließlich gab er es auf.
„Wahrscheinlich nichts“, sagte er.
Keiner erinnerte sich daran, dass Doc sie zu seiner Wohnung transportiert, mit einem Wahrheitsserum verhört und zurückgebracht hatte.
„Wo ist das Mädchen?“ fragte plötzlich einer.
Sie waren bisher so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass ihnen Fifis Abwesenheit gar nicht aufgefallen war.
„Sie muss weniger Gas abgekriegt haben als wir“, entschied einer der Männer. „Sie ist früher wieder zu sich gekommen und getürmt.“
Sie sahen die Fesseln und den Knebel des Mädchens, aber die Gefangene war verschwunden.
„John Sunlight wird darüber nicht erfreut sein“, meinte einer. Die anderen schlossen sich seiner Ansicht an. Sie hielten eine Besprechung ab, wobei sie sich mit beiden Händen die Köpfe hielten, die entsetzlich brummten und schmerzten, und rangen sich dazu durch, ihr Funkgerät einzupacken und den Rückzug anzutreten. Ihre Wagen waren in einer Seitenstraße geparkt. Sie fuhren zum Hudson. Eine Stunde lang folgten sie in nördlicher Richtung dem Fluss. Bei einem Bootssteg hielten sie an. Am Steg lag ein Schnellboot. Die Männer stiegen ein und fuhren zu einer Insel. Die Insel bestand hauptsächlich aus Felsen, aber es wuchsen auch einige Bäume darauf. Ein seltsames Gebäude auf der höchsten Erhebung bildete den Blickfang. Das Gebäude war kreisförmig und hatte vier Ziertürmchen, in denen waren Maschinengewehre in Stellung gebracht. Das Haus war zur Verteidigung wie zur Flucht gleich gut geeignet; denn am Südende der Insel lag ein großes Bootshaus, das außer einem weiteren Schnellboot mit einer Höchstgeschwindigkeit von hundert Meilen in der Stunde auch einem Flugzeug Platz bot.
