Wozu brauchen wir Horrorfilme?

Das Kino war das erste Medium der Kulturgeschichte, das ein urmenschliches Bedürfnis vollauf befriedigen konnte: die prickelnde Illusion größter Gefahr in völliger Sicherheit. Der Horrorfilm profitiert am meisten von diesem Grundprinzip – besonders seit des den Tonfilm gibt: „Man kann sich zwar die Augen zuhalten, wenn es einem zuviel wird, aber die Ohren lassen sich nicht verschließen!“ (so Horror-Star Donald Pleasence in einem seiner Filme).
Inhaltlich bedient sich der Horrorfilm der ältesten Angstmacher überhaupt: der unheimlichen Bedrohungen des Mythenschatzes (Geister, Untote, Flüche, Besessenheit und grauenvolle Wesen). Auf dieser Grundlage stellt sich das Genre denkbar breit auf und hat für jeden rohen oder feineren Geschmack etwas zu bieten, sei es der Splatterfilm – bei dem vorzugsweise Teenager auf anschauliche Weise zu Tode gebracht werden – oder das gepflegt gruselige Schauermelodram, das vor allem mit Andeutung arbeitet, mit der Erregung von Furcht vor dem nicht Gezeigten bzw. dem möglicherweise Bevorstehenden.
Horror ist sehr viel preisgünstiger als andere Genres, ohne deswegen im Glücksfall weniger Geld einzuspielen. Das erste Filmstudio, das sich des Genres schwerpunktmäßig annahm, war die von einem Schwaben namens Carl Laemmle gegründete Universal.
Den wichtigsten Hinweis zum weiten Feld des Horrorfilms habe ich bei William K. Everson gefunden: Humor ist für einen guten Horrorfilm unverzichtbar!

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