„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (56)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 28.10.2022

„Zieh hoch!“ schrie Long Tom. „Worauf wartest du?“
„Wozu?“ fragte Ham verständnislos. „Sie sind nur zu dritt, und wir . . .“
„Du sollst starten!“ schnitt ihm Long Tom das Wort ab. „Wir müssen von hier verschwinden, dieser Besuch gefällt mir nicht.“
Long Tom riss seine Maschinenpistole aus der Halfter und schob mit der Mündung die Klappe vor der Schießscharte der Kabine zurück. Er stellte Einzelfeuer ein und gab einen Schuss ab. Der Abschuss war erstaunlich leise, dafür war der Aufschlag desto lauter. Die Patrone war ein Explosivgeschoss. Vor den drei Vermummten stäubte Schnee auf.
Abermals gab Long Tom einen Schuss ab, diesmal auf einen der Männer. Die Patrone war eine sogenannte Betäubungskugel, die den Getroffenen beinahe sofort in einen tiefen Schlummer versetzte. Aber er traf nicht, jedenfalls ging keiner der Männer zu Boden. Long Tom gab einen dritten Schuss ab, wieder in den Schnee vor den drei Männern, die inzwischen scheinbar gemächlich näher gekommen waren. Die Kugel hämmerte gegen den Schnee und verwandelte sich in schwarzen Rauch.
Auf Docs Empfehlung hatte Long Tom seine Waffe kompliziert geladen. Explosiv-, Betäubungs- und Rauchpatronen wechselten ab; auf diese Art, so hatte Doc gemeint, waren sie auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Maschine setzte sich in Bewegung. Die Kufen wurden vom Eis losgerissen, das Flugzeug glitt zum Wasser und klatschte wie eine Ente auf.
„Wir erledigen sie von oben!“ brüllte Long Tom. „Aber zuerst müssen wir wissen, was eigentlich los ist.“
Das Flugzeug über das Wasser, das im Schein der Lampen schwarz glitzerte. Der Riss im Eis war lang genug, das Flugzeug hätte ausreichend Tempo gewinnen können, um sicher abzuheben — aber sie schafften es nicht. Dafür verantwortlich war eine Bombe, die von einem zweiten Flugzeug im Sturzflug abgeworfen wurde. Sie war präzise gezielt und schleuderte eine Fontäne hoch, in die Ham hineinraste. Das Flugzeug erzitterte, als hätte es einen Schlag erhalten, drehte sich um die eigene Achse und fiel auf den Rücken. Porto Novyi, der für Geld zu allem bereit war, erwies sich als vorzüglicher Pilot.

Eisiges Wasser brach in die Kabine; die Bombe hatte eine der Seitenwände aufgerissen.
„Hilfe!“ kreischte Fifi, die sich bis jetzt erstaunlich gut gehalten hatte. „Hilfe! Hilfe!“
Ham und Long Tom zerrten das Mädchen zur Tür und wuchteten sie auf. Fifi jammerte und schlug um sich, Ham und Long Tom waren überrascht über die Kraft, die in dem kleinen Körper steckte. Sie bändigten Fifi und schoben sie durch die Tür. Inzwischen war die Maschine halb unter Wasser und als Long Tom als letzter herauskam, war sie ganz untergegangen.
Das Wasser lähmte die Muskeln und brachte den Körper zum Erstarren. Unter Aufbietung aller Kräfte bugsierten Ham und Long Tom Fifi zum Ufer. Sie versuchten, das Mädchen auf die Eiskruste zu schieben, als ein Schuss aufpeitschte. Dicht vor Long Tom klatschte eine Kugel auf den Wasserspiegel.
Die drei Männer mit den Gewehren standen am Rand des Wassers. Der Schütze lud durch und zielte abermals auf Long Tom, und diesmal hätte er ihn kaum verfehlen können. Doch einer der beiden anderen drückte das Gewehr nieder.
„Halt“, sagte er. „Savage ist nicht dabei.“

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