Also doch: Andrew Lloyd Webber kann Noten lesen!

Betr.: 35. Jahrestag der Broadway-Uraufführung des Londoner Musical-Erfolges „Phantom Of The Opera“

Dass Andrew Lloyd Webber – um nur das geringste Gegenargument vorzubringen – nicht in der Lage ist, zu komponieren, ist ein offenes Geheimnis unter Musikfreunden – einer Gruppe, die mit den Fans des überzüchteten Budenzaubers auf der Musicalbühne naturgemäß keine Schnittmenge aufweist.
Eine wirklich hübsche Tonfolge aus dem wichtigsten Song des Phantoms hat mich 37 Jahre lang irritiert. Ich wusste einfach nicht, wo Webber sie geklaut hatte. Das Rätsel ist gelöst: bei Puccini. Auch bei einem so bedeutenden Opernkomponisten gibt es Raritäten, und ausnahmsweise hatte Sir Andrew mal nicht ganz oben auf seinen CD-Stapel gegriffen. Es handelt sich um ein erst im Jahre 2003 erstmals für Tonträger eingespieltes Adagetto, zu finden im Repertoire der Decca, LC 00171, Best. Nr.  475 320-2. Riccardo Chailly dirigiert das „Orchestra Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi“.*
Ehe über diesem Hörgenuss wahres Wohlbehagen ausbricht, muss man diese Aufnahme freilich ein paar Mal hören, um gewisse Spinnweben aus den Achtzigern abzuwischen. Und hui, die sind klebrig!
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* Wer selbst komponiert, darf auch mal abschreiben: https://blog.montyarnold.com/2014/09/16/sei-schlauer-als-der-klauer/

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