Serlings Fußabdruck

betr.: 111. Geburtstag von Pierre Boulle (in drei Tagen)

Der Film „Planet der Affen“ (1968) weist zahlreiche Abweichungen von Pierre Boulles literarischer Vorlage auf. Als Rod Serling einige Jahre später – kurz vor seinem Tode – von Marvel Comics zur Entstehung des Drehbuchs interviewt wurde, war seine Erinnerung bereits deutlich eingetrübt. Das hatte sicherlich damit zu tun, dass er vorzeitig aus dem Unternehmen ausgestiegen war und andere die Arbeit zuendebrachten. Viele der Ansätze, die Serling in dem Gespräch erwähnt, sind geändert worden – sicher nicht alle zum Nachteil des Films. Dennoch finden sich in „Planet der Affen“ einige Verweise auf Rod Serlings Klassiker „The Twilight Zone“: die unverhoffte Heimkehr nach Hause aus „I Shot An Arrow Into The Air„, das Besatzungsmitglied, das eine Zeitreise nicht überlebt aus „The Rip Van Wikle Caper“, die umgestülpten gesellschaftlichen und ästhetischen Verhältnisse aus „Eye Of The Beholder“ – Kenner der Materie werden sicher noch weitere finden. Außerdem beginnt auch dieses Abenteuer mit einem Prolog, der vor laufender Kamera gehalten wird. Statt Mr. Serling, der als adretter Showrunner in die Kulisse tritt, ohne von den Charakteren bemerkt zu werden, ist es hier der Held Astronaut Taylor bzw. Charlton Heston. Sein Vorwort ist im Stil von Captain Kirks „Computer Logbuch der Enterprise“ gehalten (variiert also ein Ritual aus einer Serie, die es ohne „The Twilight Zone“ vermutlich so nicht gegeben hätte), ironisiert aber auch den bevorstehenden Plot. Und auch er wird von den Anwesenden nicht beachtet. Sie liegen im Tiefschlaf.

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