Den sollte man aber …

betr.: 43. Geburtstag von Clemens J. Setz (gestern)

In seiner Kindheit und Jugend spielte das geschriebene Wort kaum eine Rolle, aber weil er vom Computerspielen Migräne bekam, wendete sich Clemens J. Setz als Teenager dann doch dem Lesen und in der Folge auch dem Schreiben zu – und er hat bis heute mit beidem nicht mehr aufgehört.
Als Autor ist Clemens J. Setz in den unterschiedlichsten Genres zu Hause, er schreibt Romane, Erzählungen und Nacherzählungen, Theaterstücke, Gedichte und Kinderbücher und sammelt damit Auszeichnungen wie andere Briefmarken – etwa den Berliner Literaturpreis, den Österreichischen Literaturpreis oder den Georg-Büchner-Preis. Außerdem publiziert er auch digital, ist also die Art von Schriftsteller, die auch zwischen ihren Buchpublikationen öffentlich am gesellschaftlichen Leben teilnimmt und die Marcel Reich-Ranicki zuletzt so sehr vermisste. (Es ist überhaupt ein Elend, dass der „Kritikerpapst“ diesen Autor nicht mehr erlebt hat. was gäbe ich darum, könnte ich einem „Literarischen Quartett“ unter seiner Leitung zu einem von Setz‘ Büchern beiwohnen …)

Die Themen, die Clemens J. Setz beschäftigen, sind vielfältig und sehr speziell. Das Spektrum reicht von UFOs und Verschwörungstheorien über Plansprachen bis zur Twitterpoesie. Sein neuestes Werk, der für seine Verhältnisse schmale Band „Das Buch zum Film“, ist zutiefst persönlich: Clemens J. Setz hat dafür Aufzeichnungen aus den Jahren 2000 bis 2010 ausgewählt und neu zusammengestellt, aus einem Jahrzehnt, in dem „aus dem Schüler ein unterforderter Student, ein überforderter Zivildiener (…) und endlich ein gefeierter Schriftsteller wird“, wie es im Klappentext heißt.
Das Adjektiv „gefeiert“ bedarf übrigens einer Verfeinerung: das Publikum schätzt ihn bei weitem nicht so sehr wie die Fachpresse und die Jurys großer Literaturpreise. In diesem Fall liegt das Versäumnis bei ersteren.

Was Klänge betrifft, hat Setz eine ganz besondere Wahrnehmung: Bei ihm lösen schon Alltagsgeräusche körperliche Empfindungen und Farbwahrnehmung aus. Musik spielt in seinem Leben eine tragende Rolle, nicht nur als Hobby-Jazzpianist und Obertonsänger, sondern vor allem auch in der Musikalität seiner Sprache. Davon berichtet eine Sendung des ORF-Kultursenders Ö1, die sich hier noch ein Weilchen nachhören lässt:

https://oe1.orf.at/player/20251115/813561

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