Das Faxgerät war – ebenso wie der MiniDisc-Player – eine großartige Erfindung (ein viel besserer Ersatz für eine ältere Technik), kam aber so spät, dass es bald wieder veraltete und heute den Wenigen als Kuriosität erscheint, die sich überhaupt daran erinnern.
In seiner Ausgabe 43 / 1974 widmete der „Der Spiegel“ dem gerade konkurrenzfähig gewordenen „Fernkopierer“ namens „Telefax“ einen Artikel. Dank neuartiger Mikrochips ließen sich durch die bestehende Telefonleitung Schwarzweißbilder „originalgetreu und sekundenschnell über jede Distanz“ übertragen. Das Lob war aber in mehrfacher Hinsicht übertrieben: die Bilder waren in kleine Klötzchen zerstückelt, Grautöne (wie etwa bei Raster-Aufnahmen) gab es nicht, und die Übertragung konnte bis zu mehreren Minuten dauern. Auch musste man das Ergebnis auf sich kringelndem Thermopapier betrachten, das bei längerer Lagerung wieder verblasste. Als die Normal- oder Echtpapier-Faxgeräte Einzug hielten, war die Technologie bereits im Begriff, von der E-Mail verdrängt zu werden, das war Mitte der 90er Jahre.
Dabei hatte die Technik wirklich etwas für sich. Ihr direkter Vorläufer, der sperrige Fernschreiber, existierte nicht als Heimgerät, sondern war nur auf Polizeiwachen, in Amtsstuben und Zeitungsredaktionen anzutreffen. Jahrzehntelang tat dieser Apparat dort zuverlässig Dienst – mit Lochpapier und ohne die Möglichkeit, Abbildungen zu vermitteln. Die Texte mussten direkt in das absendende Gerät eingetippt werden.
Der Siegeszug des Faxgerätes wurde – wie üblich bei solchen Novitäten – zunächst durch einen Streit der Systeme verzögert. Schließlich setzte sich ein japanisches Modell durch, da Siemens nicht an die Technologie glaubte.

Dieses Technik-Gespenst steht immer noch vielfach herum, ohne länger in Gebrauch zu sein.
Das Wort „Fax“ leitet sich von „Faksimile“ ab. Davor wurde es nur von Rolf Kauka verwendet, dessen Helden „Fix und Foxi“ bei einem Onkel dieses Namens wohnten. (Ausdrücklich zu unterscheiden von dem damals gebräuchlichen Wort „Faxen“ für „Ungebührlichkeiten, Albernheiten, dummes Zeug“, das über keinen Singular verfügt.)